So viele unbesetzte Ausbildungsstellen wie nie zuvor

So viele unbesetzte Ausbildungsstellen wie nie zuvor

2023 wurden wieder mehr neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Dennoch hat der Anteil unbesetzter Ausbildungsstellen ein Rekordhoch erreicht: Mehr als ein Drittel der angebotenen Ausbildungsplätze blieb 2023 unbesetzt – so viele wie nie zuvor. Betriebe nennen den Mangel an geeigneten Bewerbungen als häufigsten Grund. Das geht aus einer am 13. August 2024 veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor. 2010 waren es noch 15 Prozent. Die Nichtbesetzungsquote war 2023 in Westdeutschland etwas niedriger als in Ostdeutschland, zudem sinkt sie mit der Betriebsgröße: Kleinstbetriebe konnten rund 57 Prozent der von ihnen angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzen, in Großbetrieben waren es zwölf Prozent. Die größten Rekrutierungsprobleme weisen das Baugewerbe und die personennahen Dienstleistungen – etwa das Friseurgewerbe – auf: Fast die Hälfte aller Ausbildungsplätze blieb hier unbesetzt. Mit knapp 50 Prozent können Ausbildungsplätze am häufigsten mangels geeigneter Bewerbungen nicht besetzt werden. Wenig attraktive Arbeitsbedingungen und das mitunter schlechte Image mancher Ausbildungsberufe spielen aus betrieblicher Sicht die wichtigste Rolle bei der Erklärung von Besetzungsproblemen. Um die Attraktivität der Ausbildung zu erhöhen, setzen Betriebe vor allem auf Prämien und Sonderzahlungen, zum Beispiel bei bestandenen Prüfungen, oder Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Insgesamt geben 62 Prozent aller Betriebe an, die 2023 Ausbildungsstellen angeboten haben, derartige Leistungen zu zahlen.

Mehrarbeit 2023

Mehrarbeit 2023

Knapp 4,6 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiteten 2023 im Durchschnitt mehr als in ihrem Arbeitsvertrag vereinbart. Das entsprach einem Anteil von zwölf Prozent der insgesamt 39,3 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wie das Statistische Bundesamt am 1. August 2024 mitteilte. Dabei leisteten Männer mit einem Anteil von 13 Prozent etwas häufiger Mehrarbeit als Frauen (zehn Prozent). Für die meisten Beschäftigten war der Umfang der Mehrarbeit auf wenige Stunden pro Woche begrenzt. 40 Prozent gaben an, durchschnittlich weniger als fünf Überstunden geleistet zu haben. Bei insgesamt 70 Prozent waren es weniger als zehn Stunden. Allerdings leistete knapp ein Fünftel (19 Prozent) der Betroffenen mindestens 15 Stunden Mehrarbeit in der Woche. Von den Personen, die 2023 mehr gearbeitet hatten als vertraglich vereinbart, leistete jede oder jeder Fünfte (20 Prozent) unbezahlte Überstunden. 17 Prozent wurden für ihre Überstunden bezahlt. 71 Prozent nutzten ein Arbeitszeitkonto für die geleistete Mehrarbeit. Mehrarbeit wurde teilweise über eine Kombination der drei Formen geleistet.

Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld

Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld

Laut einer Ende vergangener Woche veröffentlichten Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), über die das IAB-Forum in seiner Meldung vom 16. Juli 2024 berichtet, haben 180.000 Betriebe in Deutschland während der Coronapandemie die verlängerte Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. Im Verlauf der Pandemie wurde die maximale Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld für Betriebe vorübergehend von zwölf auf 28 Monate angehoben. Während der Geltungsdauer zwischen März 2021 und Juni 2022 entfiel die Hälfte des Volumens an Kurzarbeit auf entsprechende Verlängerungen. Genutzt wurde die Sonderregelung vor allem von Betrieben aus dem Gastgewerbe sowie aus dem Bereich „Kunst, Unterhaltung und Erholung“.