Homeoffice zieht Menschen aus den Großstädten in den Speckgürtel

Homeoffice zieht Menschen aus den Großstädten in den Speckgürtel

Das ist das Ergebnis einer Umfrage des ifo Instituts und des Immobilienportals immowelt unter 12.000 Menschen in Deutschland, die am 16. Februar 2023 veröffentlicht wurde. Unter den Personen, die die Großstadt verlassen haben, zogen 38 Prozent in den Speckgürtel. 30 Prozent zogen in kleinere Großstädte zwischen 100.000 und 500.000 Einwohnern. Lediglich neun Prozent der ehemaligen Großstadtbewohner zogen in eine Kleinstadt und fünf Prozent in den ländlichen Raum, so die Forscherinnen und Forscher.

1,1 Millionen Zuzüge von Menschen aus der Ukraine in 2022

1,1 Millionen Zuzüge von Menschen aus der Ukraine in 2022

Das teilte das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Ergebnisse und einer Sonderauswertung aus der Wanderungsstatistik am 16. Februar 2022 mit. Gut zwei Drittel (68 Prozent) der Zugewanderten kamen von März bis Mai 2022, also in den ersten drei Monaten nach dem Angriff. Neben der hohen Zuwanderung aus der Ukraine nahm insbesondere seit Mai 2022 auch die Zahl der Fortzüge in die Ukraine zu: 2022 wurden 139.000 Fortzüge registriert. Sowohl die Fortzüge als auch die Zuzüge überstiegen 2022 das Niveau des Vorjahres um ein Vielfaches. Aus dem Saldo der Zuzüge und Fortzüge ergibt sich für 2022 eine Nettozuwanderung von 962.000 Menschen aus der Ukraine. Damit war die Nettozuwanderung aus der Ukraine nach Deutschland im vergangenen Jahr größer als die aus Syrien, Afghanistan und dem Irak in den Jahren 2014 bis 2016 zusammen (834.000). Unter den Geflüchteten aus der Ukraine waren viele Minderjährige und Frauen.

Vertragsverletzungsverfahren mit Freiberuflerbezug

Vertragsverletzungsverfahren mit Freiberuflerbezug

Die Europäische Kommission gab am 15. Februar 2023 bekannt, Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof im Zusammenhang mit der Richtlinie zum Schutz von Personen, die Verstöße gegen das Unionsrecht melden („Whistleblower-Richtlinie“), zu verklagen. Deutschland hat diese Richtlinie bis heute nicht umgesetzt. Zuletzt scheiterte die nationale Umsetzung im Bundesrat. Die Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, Hinweisgeberinnen und -gebern geeignete Kanäle zur Verfügung zu stellen, über die sie vertraulich Verstöße gegen EU-Vorschriften melden können. Angehörige bestimmter Freier Berufe beziehungsweise deren Kammern und Verbände fallen grundsätzlich ebenfalls in den Anwendungsbereich der Richtlinie. Gleichwohl sind Informationen, die unter die anwaltliche und ärztliche Verschwiegenheitspflicht fallen, explizit ausgenommen. In der aktuellen Runde der Vertragsverletzungsverfahren versandte die EU-Kommission an Deutschland zudem eine sogenannte „mit Gründen versehene Stellungnahme“, da die Richtlinie über eine Verhältnismäßigkeitsprüfung vor Erlass neuer Berufsreglementierungen nicht ordnungsgemäß umgesetzt worden sei. Das ist die zweite Stufe in einem höchstens dreistufigen Verfahren und schließt an ein Aufforderungsschreiben an, das bereits am 2. Dezember 2021 an Deutschland übermittelt wurde. Deutschland hat nun zwei Monate Zeit, um darauf zu antworten.

Großer jährlicher Verlust an Apotheken

Großer jährlicher Verlust an Apotheken

Aus einer Pressemitteilung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände vom Ende vergangener Woche geht hervor, dass die Zahl der Apotheken in Deutschland zum Jahresende 2022 um 393 gesunken ist, der größte jährliche Verlust an Apotheken, den es jemals in der Bundesrepublik Deutschland gab. So beträgt die Gesamtzahl der Apotheken in Deutschland nur noch 18.068. Nicht nur die Zahl der Selbstständigen ist zurückgegangen (–363), sondern auch erstmalig die Anzahl der von ihnen betriebenen Filialen (–30). Daraus resultiert eine Apothekendichte in Deutschland von 22 Apotheken pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern – das ist weit unter dem europäischen Schnitt von 32. Laut ABDA geben viele Apotheken-Inhaberinnen und -inhaber auf, weil sie weder quantitativ noch qualitativ ausreichend Personal finden. Das gelte auch bei der Nachfolgesuche. Somit werde die Basis der Arzneimittelversorgung in Deutschland langsam unterspült.

Nachhaltigkeit in KMUs

Nachhaltigkeit in KMUs

Für 43 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) ist das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Monaten wichtiger geworden. Für knapp jedes vierte (23 Prozent) KMU nimmt die eigene Nachhaltigkeit sogar bereits einen hohen oder sehr hohen Stellenwert ein – neben Umsatz und Profitabilität. Das sind Ergebnisse der Online-Befragung, die von DATEV eG durchgeführt und Ende vergangener Woche veröffentlicht wurde. Um eigene Nachhaltigkeitsinitiativen zu realisieren, setzen KMUs vor allem auf die Digitalisierung. So geben 64 Prozent der Befragten an, dass die eigene Nachhaltigkeit eng mit der Digitalisierung verknüpft sei. Mehr als jedes dritte KMU (36 Prozent) möchte sie daher auch deutlich schneller als bisher vorantreiben. Zum Beispiel, indem es bisher papierbasierte Prozesse digitalisiert (69 Prozent) oder Cloud-Lösungen einsetzt und auf eigene Hardware verzichtet (44 Prozent). Im Zeitraum Oktober 2022 befragte das Marktforschungsunternehmen facit Digital im Auftrag von DATEV über 300 kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) in Deutschland online.