OECD-Wirtschaftsbericht 2023 veröffentlicht

OECD-Wirtschaftsbericht 2023 veröffentlicht

Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am 8. Mai 2023 mitteilte, wurde der Wirtschaftsbericht für Deutschland – zusammen mit dem Umweltprüfbericht – veröffentlicht. Beide Berichte setzen sich intensiv mit der Klimapolitik Deutschlands auseinander. Der Wirtschaftsbericht der OECD für Deutschland wird alle zwei Jahre erstellt. Darin analysiert die OECD die wirtschaftliche Entwicklung und formuliert Empfehlungen für die Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik. In diesem Jahr ist die Klimaschutzpolitik ein Schwerpunktthema. Die OECD prognostiziert für das laufende Jahr ein Wachstum von 0,3 Prozent des realen Bruttoinlandsprodukts, für 2024 eine Wachstumsrate von 1,3 Prozent. Die durchschnittliche Inflationsrate soll für 2023 bei 6,6 Prozent liegen. Überdies werden die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen während der Pandemie und der Energiekrise gelobt, auch die Bepreisung von CO2 als Eckpfeiler der deutschen Klimaschutzstrategie. Aus Sicht der OECD sind zur längerfristigen Sicherung des Wohlstands Strukturreformen notwendig. Handlungsbedarf wird beispielsweise bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung gesehen, der Bedarf an öffentlichen Investitionen wird als groß eingeschätzt. Da Steuern und Abgaben auf Erwerbseinkommen in Deutschland höher als in den meisten anderen OECD-Ländern sind, sollten sie insbesondere für Gering- und Zweitverdienende gesenkt werden, um das Arbeitsangebot zu erhöhen. Die Steuereinnahmen aus Erbschaft-, Kapitalertrag- und Grundsteuern sind im Vergleich zu anderen OECD-Ländern niedrig. Die Studie empfiehlt daher, die Grundsteuern zu erhöhen und Steuervergünstigungen und -befreiungen für Einkünfte aus dem Verkauf und der Vermietung von Immobilien sowie Erbschaftsteuerbefreiungen für Betriebsvermögen abzubauen.

Positiver Trend bei der Entwicklung der Ausbildungszahlen beendet

Positiver Trend bei der Entwicklung der Ausbildungszahlen beendet

So die Ergebnisse der jüngsten BFB-Ausbildungsstatistik. Zum 31. März 2023 wurden bei den Kammern der Freien Berufe 11.187 neue Ausbildungsverträge gemeldet, ein Minus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit dehnt sich der Fachkräftemangel auf dem Ausbildungsmarkt weiter aus, wird das Fehlen von geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern auch bei den Freien Berufen immer spürbarer. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete am 10. Mai 2023 online und am 11. Mai 2023 auch in der gedruckten Ausgabe.

KfW-ifo-Kredithürde: Kreditzugang im Mittelstand verbessert sich leicht

KfW-ifo-Kredithürde: Kreditzugang im Mittelstand verbessert sich leicht

Nach dem Rekordhoch der Kredithürden im Schlussquartal 2022 kamen kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland zu Jahresbeginn wieder leichter an Bankfinanzierungen. Das berichtete die KfW am 2. Mai 2023. Die KfW-ifo-Kredithürde sinkt im ersten Quartal um 5,8 Prozentpunkte auf 25,5 Prozent. Bei den Großunternehmen fällt die Entspannung beim Kreditzugang noch stärker aus. Insgesamt geht die Kredithürde für die großen Firmen um fast zehn Prozentpunkte auf nur noch 14,5 Prozent zurück. Überdies berichtet ein Viertel der kleinen und mittleren Unternehmen von restriktivem Bankenverhalten. Dieser Anteil liegt über dem langfristigen Schnitt. Der Anteil der Unternehmen, die überhaupt Kreditgespräche mit Banken führen, bewegt sich seit inzwischen zwei Jahren mit Schwankungen seitwärts. Während sich unter den kleinen und mittleren Unternehmen im ersten Quartal 20,9 Prozent (plus 1,6 Prozentpunkte) um ein Bankdarlehen bemühten, traf dies auf 28,8 Prozent (minus 0,4 Prozentpunkte) der Großunternehmen zu. Die Kreditnachfrage in beiden Größenklassen liegt somit anhaltend unterhalb des langfristigen Durchschnitts.

Erwerbsmigration stieg 2022 um 19 Prozent

Erwerbsmigration stieg 2022 um 19 Prozent

Aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom Ende letzter Woche geht hervor, dass die Erwerbsmigration 2022 stark gestiegen ist. Verglichen mit dem Vorjahr befinden sich 19 Prozent mehr Ausländerinnen und Ausländer mit einem befristeten Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit in Deutschland. Dabei ist die „Blaue Karte EU“ der häufigste Aufenthaltstitel der befristeten Erwerbsmigration. Die Zahl der ausländischen Fachkräfte mit Berufsausbildung ist um 44 Prozent höher als im Vorjahr. Ende 2022 waren in Deutschland rund 351.000 Personen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union (EU) mit einem befristeten Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit im Ausländerzentralregister erfasst. Wie Destatis weiter mitteilte, ist die Zahl der Erwerbsmigrantinnen und -migranten, die aus Nicht-EU-Staaten zum Arbeiten nach Deutschland gekommen sind, seit 2010 (85.000 Personen) stetig gestiegen. Nach 2020 und 2021, die stark von der Coronapandemie geprägt waren, fiel das Wachstum gegenüber dem jeweiligen Vorjahr vergleichsweise gering aus (2021: plus 21.000 Personen, acht Prozent; 2020: plus 16.000 Personen, sechs Prozent). 2022 stieg die Zahl der Erwerbsmigrantinnen und -migranten um 56.000 Personen (19 Prozent). Einer der Gründe für den starken Anstieg dürften Nachholeffekte durch den Wegfall vieler coronabedingter Einschränkungen in 2022 gewesen sein.

Arbeitskosten in Deutschland 2022 im EU-Vergleich an siebter Stelle

Arbeitskosten in Deutschland 2022 im EU-Vergleich an siebter Stelle

Aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 26. April 2023 geht hervor, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber des produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs in Deutschland 2022 durchschnittlich 39,50 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde bezahlten. Wie seit 2019 liegt Deutschland im Vergleich innerhalb der Europäischen Union (EU) auf dem siebten Platz. Luxemburg hatte mit 50,70 Euro die höchsten Arbeitskosten je geleisteter Stunde, Bulgarien mit 8,20 Euro die niedrigsten. Gemessen am EU-Durchschnitt von 30,50 Euro zahlten deutsche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber des produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs 2022 rund 30 Prozent mehr für eine Stunde Arbeit. Der relative Abstand zum EU-Durchschnitt bleibt damit gegenüber 2021 nahezu unverändert. Der Zehnjahresvergleich zeigt, dass die Arbeitskosten im europäischen Durchschnitt um 25 Prozent gestiegen sind.