Aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom Ende letzter Woche geht hervor, dass die Erwerbsmigration 2022 stark gestiegen ist. Verglichen mit dem Vorjahr befinden sich 19 Prozent mehr Ausländerinnen und Ausländer mit einem befristeten Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit in Deutschland. Dabei ist die „Blaue Karte EU“ der häufigste Aufenthaltstitel der befristeten Erwerbsmigration. Die Zahl der ausländischen Fachkräfte mit Berufsausbildung ist um 44 Prozent höher als im Vorjahr. Ende 2022 waren in Deutschland rund 351.000 Personen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union (EU) mit einem befristeten Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit im Ausländerzentralregister erfasst. Wie Destatis weiter mitteilte, ist die Zahl der Erwerbsmigrantinnen und -migranten, die aus Nicht-EU-Staaten zum Arbeiten nach Deutschland gekommen sind, seit 2010 (85.000 Personen) stetig gestiegen. Nach 2020 und 2021, die stark von der Coronapandemie geprägt waren, fiel das Wachstum gegenüber dem jeweiligen Vorjahr vergleichsweise gering aus (2021: plus 21.000 Personen, acht Prozent; 2020: plus 16.000 Personen, sechs Prozent). 2022 stieg die Zahl der Erwerbsmigrantinnen und -migranten um 56.000 Personen (19 Prozent). Einer der Gründe für den starken Anstieg dürften Nachholeffekte durch den Wegfall vieler coronabedingter Einschränkungen in 2022 gewesen sein.