Shell Jugendstudie 2024 – Perspektiven junger Menschen in Deutschland

Shell Jugendstudie 2024 – Perspektiven junger Menschen in Deutschland

Die aktuelle Shell Jugendstudie, die am 15. Oktober 2024 erschien, verdeutlicht, dass Jugendliche in Deutschland im Alter von 12 bis 25 Jahren pragmatisch mit den Herausforderungen in Politik, Gesellschaft und Umwelt umgehen. Während sie sich zunehmend mit drängenden Themen auseinandersetzen – wie dem Krieg in Europa (81 Prozent), wirtschaftlicher Unsicherheit (67 Prozent) oder dem Klimawandel (63 Prozent), zeigen sie dennoch ein starkes politisches Interesse: 55 Prozent der Jugendlichen engagieren sich aktiv in politischen Diskussionen. In der Bildungs- und Berufsperspektive sind 91 Prozent der Jugendlichen an Arbeitsplatzsicherheit interessiert, während ein hohes Einkommen (83 Prozent) und Aufstiegschancen (80 Prozent) für sie ebenfalls von großer Bedeutung sind. Zudem streben sie nach persönlicher Erfüllung und einem sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft.

Erfolg für eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum

Erfolg für eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum

Ein wichtiger Aspekt, der auch bei der diesjährigen Gründerinnenkonferenz erneut eine Rolle spielen wird, ist die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum. Der BFB engagiert sich in dieser Thematik bereits seit Mai 2022 als Allianz mit dem Startup-Verband und dem Verband deutscher Unternehmerinnen. Ein erster Erfolg ist nach der Veröffentlichung des gemeinsamen Positionspapiers mit konkreten Lösungsansätzen und Forderungen sowie zahlreichen bilateralen Gesprächen mit Politik und Medien gelungen: Die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten soll ab 2025 von maximal 4.000 auf 4.800 Euro erhöht werden. Zudem soll die Zweidrittel-Kappung der Betreuungskosten auf 80 Prozent angehoben werden.

Digitalisierung durch Corona ausgebremst

Digitalisierung durch Corona ausgebremst

Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung half die Covid-19-Pandemie nicht, die Digitalisierung in Deutschland voranzubringen. Zwar gaben Unternehmen mehr Geld für Technik aus, die Homeoffice und virtuelle Zusammenarbeit ermöglicht. Gleichzeitig gingen jedoch Investitionen in modernste Produktionsmittel ebenso zurück wie solche in modernste Analyse- und Planungstechnologien sowie digital gestütztes Kundenmanagement. Vor allem größere Vorhaben wurden verschoben oder ganz aufgegeben. Das zeigt eine gemeinsam von ZEW Mannheim, dem Institut zur Zukunft der Arbeit, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, dem Luxembourg Institute of Socio-Economic Research und weiteren Forschungseinrichtungen verfasste Studie auf Basis einer repräsentativen Betriebsbefragung, die am 1. Oktober 2024 veröffentlicht wurde. Die pandemiebedingte Investitionslücke beläuft sich dabei auf etwa 50 Prozent. Damit brachte die Pandemie keinen Digitalisierungsschub, sondern warf die Technologieentwicklung in Deutschland sogar um knapp 1,5 Jahre zurück.

Entwicklung der wichtigsten freiberuflichen Kennziffern in den neuen und alten Bundesländern

Entwicklung der wichtigsten freiberuflichen Kennziffern in den neuen und alten Bundesländern

Berlin, 1. Oktober 2024

Pressemitteilung

BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki: „Freie Berufe: Freiheit in Verantwortung“

  • Entwicklung im wiedervereinigten Deutschland ist herausragend
  • Bedeutung der Freien Berufe nimmt stetig zu
  • Freie Berufe schützen das demokratische Fundament unserer Gesellschaft

„Seit mehr als drei Jahrzehnten steht das System ‚Freier Beruf‘ nun auch in den neuen Bundesländern wie seither in den alten Bundesländern allerorten für Qualitätsdienstleistungen, Verbraucherschutz, Unabhängigkeit und mehr als ‚Markt pur‘.“ Das sagte BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki im Vorfeld des Tages der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2024.

Und skizziert die wichtigsten Kennziffern: „Die Entwicklung im wiedervereinigten Deutschland ist herausragend: Plus 269,7 Prozent – so stark sind die selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler in den neuen Bundesländern zwischen 1993 und 2024 gewachsen. In den alten Bundesländern betrug der Zuwachs 165,7 Prozent. Im gesamten Bundesgebiet nahm die Zahl der selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler um 178,6 Prozent zu. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Selbstständigen insgesamt über alle Sektoren hinweg um 5,8 Prozent gestiegen.

Mit Blick auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Freiberufler-Teams ist die Entwicklung ebenfalls positiv. Das Plus bei sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Freiberufler-Teams liegt für die neuen Bundesländer bei 146,2 Prozent und in den alten Bundesländern bei 164,8 Prozent. Auf das gesamte Bundesgebiet bezogen sind es plus 161,2 Prozent. Auch hier zum Vergleich: Insgesamt kletterte die Zahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 1993 und 2024 um 22,1 Prozent.

Die Zahlen belegen eindrucksvoll, dass die Bedeutung der Freien Berufe stetig zunimmt. Sie sind Garanten einer freiheitlichen Gesellschaft, festigen unsere Demokratie und verbürgen mit ihren Leistungen wichtige Gemeingüter. Trotz dieser Dynamik stehen die Freien Berufe so stark unter Druck wie nie.

Die Herausforderungen für die Praxen, Kanzleien, Büros und Apotheken sind enorm. Der Fachkräftemangel und auch die überbordende Bürokratie haben sich zu Dauerbaustellen ausgewachsen. Überdies wird die mangelnde Verlässlichkeit politischer Entscheidungen zu einer zentralen Belastung. Die Politik ist gefordert, hier gegenzusteuern.

Die Wiedervereinigung war auch eine Wiedervereinigung der Freien Berufe. Kolleginnen und Kollegen aus dem Westen waren zur Stelle, um ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Osten zu begleiten. Auch dabei, das System „Freier Beruf“ zu etablieren. So war die Wendezeit ebenfalls eine Bewährungsprobe für die Freiberuflichkeit und ihre Strukturen, die gemeistert wurde durch Vertrauen, Initiative und zupackendem ‚Ärmel aufkrempeln‘.

Diese Freiheit in Verantwortung gilt es mehr denn je zu schützen, auch vor einem gängelnden Staat, damit die Freien Berufe ihre wertvollen Potenziale entfalten können: Gerade in Zeiten wachsender politischer Polarisierung tragen sie durch ihr Fachwissen, ihre Unabhängigkeit und ihren inneren Kompass dazu bei, das demokratische Fundament unserer Gesellschaft zu schützen. Sie geben den Bürgerinnen und den Bürgern die Mittel an die Hand, mündig und selbstbestimmt zu handeln. Überdies treten sie ein für einen pluralistischen Dialog und gegen Radikalisierung.“