Gemeinsamer Appell für die Stärkung ländlicher Räume

Gemeinsamer Appell für die Stärkung ländlicher Räume

In einem gemeinsamen Schreiben an die Bundesvorsitzenden der Parteien appelliert der BFB mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, dem Zentralverband des Deutschen Handwerks, dem Deutschen LandFrauenverband und dem Deutschen Raiffeisenverband an die Politik, die Anliegen ländlicher Räume in der kommenden Legislaturperiode stärker in den Fokus zu rücken und sektorenübergreifend zu handeln. Sie stehen bereit, ihre Expertise in einem konstruktiven Dialog einzubringen. Darüber berichtete die Rheinische Post am 23. Januar 2025. Der BFB ist Teil dieser Allianz und unterstreicht dabei die zentrale Bedeutung freiberuflicher Dienstleistungen für eine flächendeckende Daseinsvorsorge. Die Freien Berufe erweisen sich als unverzichtbarer Standortfaktor, der die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Stärke unseres Landes maßgeblich prägt. Die Freien Berufe schaffen Vertrauen und Nähe, sorgen für Stabilität und stärken die Demokratie. Sie sind oft der letzte verbliebene Ansprechpartner für die Menschen vor Ort.

Wirtschaftliche Krise hinterlässt Spuren auch bei den Freien Berufen

Wirtschaftliche Krise hinterlässt Spuren auch bei den Freien Berufen

So BFB-Präsident Dr. Stephan Hofmeister zu den Ergebnissen der jüngsten BFB-Konjunkturumfrage, über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe am 17. Januar 2025 vorab exklusiv berichteten. Lediglich rund vier von zehn Freiberuflerinnen und Freiberuflern bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut und jede, jeder Vierte erwartet in den nächsten sechs Monaten eine Verschlechterung. Trotz der Krise plant aber noch jede, jeder Achte, neues Personal einzustellen. Politische Rahmenbedingungen sind laut der Befragten der wichtigste Einflussfaktor. Überdies rückt die wirtschaftliche Tragfähigkeit in den Fokus.

Gemeinsamer Appell für die Stärkung ländlicher Räume

Gemeinsamer Appell für die Stärkung ländlicher Räume von BDA, BFB, BVR, Landfrauenverband und ZDH

Herrn
Lars Klingbeil
Parteivorsitzender
Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141
10963 Berlin

20. Januar 2025

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

Deutschland zieht seine Kraft aus der Vielfalt. Wirtschaftliche, kulturelle und soziale Vielfalt findet sowohl in den urbanen Metropolen als auch im ländlichen Raum statt. Diese breite Aufstellung ist eine wesentliche Stärke unseres Landes.

Gleichwohl haben wir den Eindruck, dass sich die Politik in den vergangenen Legislaturperioden zu sehr auf die gesellschaftlichen und sozialen Bedürfnisse der Bevölkerung in den Metropolen konzentriert hat. Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmerinnen und Unternehmer und ihre Beschäftigten im ländlichen Raum brauchen wieder die ihnen zustehende
Wertschätzung. Dies setzt enormes wirtschaftliches und gesellschaftliches Potenzial frei, das wir dringender denn je benötigen.

Erforderlich sind bessere Rahmenbedingungen für Selbständigkeit und unternehmerisches Handeln – ebenso wie eine flächendeckende und angemessene Ausstattung bei Digital-, Verkehrs- und Energieinfrastruktur, im Wohnungswesen, bei Gesundheits- und Mobilitätsangeboten, in der schulischen und beruflichen Bildung, bei Kultur- und Sozialeinrichtungen.

Ländliche Räume brauchen geeignete Voraussetzungen, um die ihnen innewohnenden Potenziale auch ausschöpfen zu können. Davon profitiert die gesamte Gesellschaft. Ländliche Räume können zentrale Beiträge zur Umsetzung der klimagerechten Transformation, zur Etablierung resilienter Strukturen oder zur Bewältigung der Wohnraumknappheit leisten und damit auch die Ballungsräume spürbar entlasten.

Wir möchten Sie daher bitten, sich in der kommenden Legislaturperiode im Rahmen Ihrer parteipolitischen Positionierung und bei der konkreten Gesetzgebung verstärkt auch den Anliegen ländlicher Räume anzunehmen und dabei sektorenübergreifend alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Akteure in den Blick zu nehmen.

Wir stehen gern für einen Dialog mit Ihnen zur Verfügung und bringen uns selbstverständlich auch ein, um dieses wichtige Anliegen persönlich zu vertreten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Rainer Dulger
Präsident BDA

Jörg Dittrich
Präsident ZDH

Petra Bentkämper
Präsidentin DLV

Dr. Stephan Hofmeister
Präsident BFB

Franz-Josef Holzenkamp
Präsident DRV

Private Hochschulen in Deutschland weiterhin beliebt

Private Hochschulen in Deutschland weiterhin beliebt

Rund jede, jeder achte Studierende in Deutschland war im Wintersemester 2023/24 an einer privaten Hochschule eingeschrieben. Die private IU Internationale Hochschule ist mittlerweile die größte Hochschule bundesweit. Mit 116.000 Studierenden sind dort fast so viele Personen eingeschrieben wie an den beiden größten staatlichen Universitäten zusammen. Der überwiegende Teil der privaten Hochschulen hat aber weniger als 2.500 Studierende. Dies zeigt das Update eines DatenCHECKs zu den Profilen staatlicher, kirchlicher und privater Hochschulen. Im Vergleich zu staatlichen Hochschulen erleben nicht-staatliche und davon besonders private Hochschulen in Deutschland weiterhin einen Boom. Im vergangenen Wintersemester 2023/24 waren 13 Prozent aller Studierenden (372.887 Personen) an einer privaten Einrichtung immatrikuliert. Das entspricht einem Plus von einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr. Von den aktuell 423 Hochschulen in Deutschland (Stand Dezember 2024) befinden sich 26 Prozent in privater, 65 Prozent in staatlicher und neun Prozent in kirchlicher Trägerschaft. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der im HRK Hochschulkompass geführten Hochschulen insgesamt um vier leicht verringert. Darüber berichtete das CHE Centrum für Hochschulentwicklung Ende vergangener Woche.

Umsetzungsstand Wachstumsinitiative

Umsetzungsstand Wachstumsinitiative

An der Umsetzung der noch offenen Punkte der Wachstumsinitiative der Bundesregierung wird unter Hochdruck gearbeitet. Dies erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/14429) auf eine Kleine Anfrage, über die der Deutsche Bundestag am 16. Januar 2025 berichtete. Die Antwort enthält eine Übersicht über bereits umgesetzte und noch offene Maßnahmen. Nach einer vollständigen Umsetzung und einem zügigen Inkrafttreten des Maßnahmenpakets sei 2025 ein Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von etwa 0,5 Prozent möglich. Da die Maßnahmen die Wachstumskräfte auch längerfristig stärken würden, sei bei vollständiger Umsetzung in den Folgejahren mit weiteren Impulsen zu rechnen.

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