Für viele qualifizierte Drittstaatsangehörige ist die Europäische Union nicht das attraktivste Ziel. Einer der Hauptgründe, so die Europäische Kommission, sei die Komplexität und mangelnde Transparenz bei der Anerkennung von Qualifikationen. Erleichterungen in diesem Bereich könnten daher mit dazu beitragen, dem dringendsten Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken. Aus diesem Grund verabschiedete die EU-Kommission Ende vergangener Woche einer Empfehlung hierzu. Diese umfasst Leitlinien zur Vereinfachung und Beschleunigung der Anerkennung von in Nicht-EU-Ländern erworbenen Qualifikationen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf einer leichteren Anerkennung hinsichtlich des Zugangs zu reglementierten Berufen. In der Empfehlung wird zudem die Bedeutung eines „Skills First“-Ansatzes hervorgehoben, bei dem die Kompetenzen des Einzelnen nachvollzogen und gewürdigt werden sollen, unabhängig davon, ob sie in einem formalen, nicht-formalen oder informellen Umfeld erworben wurden. Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, ihre Anerkennungsverfahren für die Qualifikationen von Drittstaatsangehörigen zukünftig verstärkt an der Richtlinie 2005/36/EG über die Anerkennung von Berufsqualifikationen auszurichten, die Verfahren generell zu vereinfachen, die Bearbeitungszeiten zu verkürzen und den Zugang zu elektronischen Verfahren zu ermöglichen.