Kleinstbetriebe haben beim Wettbewerb um Auszubildende weiterhin das Nachsehen
Auch im zweiten Jahr der Coronapandemie sank die Anzahl der Auszubildenden weiter – von 1,54 Millionen (2020) auf 1,52 Millionen (2021). Sie hat damit wieder das Niveau von 2017 erreicht. Dies zeigt eine Sonderauswertung der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit für das Institut für Mittelstandsforschung Bonn, die am 8. August 2022 veröffentlicht wurde. Der Rückgang trifft jedoch nicht alle Betriebsgrößenklassen gleichermaßen. Während sich Ende 2020 in Großbetrieben (500 und mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) sowie in kleinen Betrieben (10 bis 49 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) kaum Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr zeigen, ist die Anzahl der Auszubildenden insbesondere in Kleinst- und mittleren Betrieben rückläufig. So waren zum 31. Dezember 2021 in Kleinstbetrieben (höchstens neun sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) rund 5.900 (minus 2,5 Prozent) weniger Auszubildende beschäftigt als Ende 2020. In mittleren Betrieben mit 50 bis 249 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren es rund 10.300 Auszubildende weniger (minus 2,4 Prozent). Ein weitere Erkenntnis: Unter allen Betriebsgrößenklassen leiden die Kleinstbetriebe am meisten unter dem Auszubildendenrückgang: Waren in 2008 noch mehr als 21 Prozent aller Auszubildenden in diesen Betrieben beschäftigt, so fanden sich Ende 2021 dort nur noch etwas mehr als 15 Prozent.