Aus einem Papier der KfW vom 1. März 2023 geht hervor, dass der Anteil von weiblich geführten Unternehmen im Mittelstand 2022 mit 19,7 Prozent auf einem Höchststand steht. Von den rund 3,8 Millionen Mittelständlern in Deutschland wurden zuletzt fast 20 Prozent von einer Chefin geführt. Die Anzahl von Frauen in der Leitung eines mittelständischen Unternehmens steigt dadurch deutlich auf rund 757.000 (plus circa 150.000). Frauen sind im Mittelstand besonders im Dienstleistungsbereich aktiv: 92 Prozent der Chefinnen lenken ein mittelständisches Dienstleistungsunternehmen. Dieser Anteil war noch nie so hoch. Die größte Frauenquote zeigen dabei wissensintensive Dienstleistungen mit rund 26 Prozent. Hierzu zählen beispielsweise Architektur- und Ingenieurbüros, Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatungen oder Unternehmen der Datenverarbeitung. Im Gegenzug dazu liegt der Chefinnen-Anteil im FuE-intensiven verarbeitenden Gewerbe (unter anderem Maschinenbau, Medizin-, Mess-, Regeltechnik, Fahrzeugbau oder Pharmazie) nur bei zwei Prozent und im Baugewerbe bei fünf Prozent. Die Branchen zeigen dabei entgegengesetzte Zehn-Jahres-Trends: Während der Chefinnen-Anteil bei wissensintensiven Dienstleistungen wuchs (plus zehn Prozent seit 2012), sank er im FuE-intensiven verarbeitenden Gewerbe (minus sechs Prozent) und blieb im Bau stabil. Einen wesentlichen Anteil an der 2022 gestiegenen Frauenquote hat die wieder schwungvollere Gründungstätigkeit von Frauen. Der Anteil der weiblichen Gründerinnen an allen Existenzgründungen lag 2021 bei 42 Prozent und stieg damit das zweite Jahr in Folge. Eine anziehende Gründungsneigung von Frauen ist der notwendige zentrale Impuls für langfristig mehr Chefinnen im Mittelstand. Zum Vergleich: In den Freien Berufen sind laut Institut für Mittelstandsforschung Bonn 53,7 Prozent der Gründenden weiblich. Der BFB engagiert sich für weibliche Gründungen, nach drei Gründerinnenkonferenzen im vergangenen Jahr findet am 20. April 2023 ein Frühstück zum Thema Vereinbarkeit von Unternehmertum und Familie in Kooperation mit dem Verband deutscher Unternehmerinnen und dem Startup-Verband statt. Mehr Informationen dazu auf Nachfrage.