In einem Brandbrief vom 21.08.2020 an die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer warnt der Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschlands e.V. (BVMW) vor einem zweiten Lockdown.
Der Umsatz der gewerblichen Wirtschaft habe im Juni 2020 9,6 Prozent unter dem Vor-Corona-Wert gelegen und die Industrieproduktion sei im Mai 22,5 Prozent niedriger. Da auch die Schlüsselbranche Autoindustrie ein Produktionsminus von circa 50 Prozent verzeichne, der Export um 27 Prozent eingebrochen sei, und die Auftragseingänge in der Industrie um fast 31 Prozent rückläufig waren, könne ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 10,1 Prozent im zweiten Quartal nicht überraschen.
Ein zweiter Lockdown mit dem damit verbundenen Anstieg der Arbeitslosigkeit würde die Sozialkassen sprengen und vor allem Klein- und Mittelbetriebe gefährden, die über 70 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigen und acht von zehn Azubis ausbilden. Kein noch so großes Rettungspaket könne diesen Unternehmen den drohenden Umsatzausfall ersetzen.
Da viele Unternehmen ihre finanziellen Reserven aufgebraucht hätten, seien bereits jetzt ein Fünftel aller deutschen Unternehmen durch die Corona-Krise gefährdet. Deshalb müsse ein erneutes Aufflackern der Pandemie mit lokalen und regionalen Maßnahmen bekämpft werden.
Der BVMW vertritt nach eigenen Angaben 910.000 mittelständische Unternehmen.