Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichte am 23. November 2022 ihren halbjährlichen Wirtschaftsausblick, inklusive einer Länderanalyse für Deutschland. Die OECD prognostiziert für Deutschland ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts 2022 in Höhe von 1,8 Prozent, für 2023 einen Rückgang von 0,3 Prozent und für 2024 einen Zuwachs von 1,5 Prozent. Vor dem Hintergrund der Energiekrise empfiehlt der OECD-Bericht, dass die wirtschaftlichen Hilfsprogramme für deutsche Unternehmen die Liquiditätsprobleme adressieren und nicht den Strukturwandel verhindern sollten. Überdies würde aus OECD-Sicht die Verbesserung der Planungs- und Genehmigungsverfahren und -kapazitäten, insbesondere auf kommunaler Ebene, die Energiewende und die Digitalisierung in Deutschland beschleunigen. In Bezug auf den auf dem deutschen Arbeitsmarkt herrschenden Fachkräftemangel wird vorgeschlagen, diesen durch eine Erhöhung des Arbeitsangebots von Frauen, älteren und gering qualifizierten Arbeitnehmern zu beheben. Wichtig sei, die Ausbildung und die Erwachsenenbildung zu verbessern sowie die Anerkennung der Qualifikationen von Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlingen zu erleichtern.