Ein Researchpaper der KfW vom 25. Januar 2023 vertieft die volkswirtschaftliche Sicht auf den Fachkräftemangel und erklärt, dass die Ära des gesicherten Wachstums vorbei ist. Über 70 Jahre lang ist der Wohlstand in Deutschland gewachsen, lediglich von kurzen Phasen der Rezession unterbrochen. Eine steigende Zahl an Erwerbstätigen und ausreichende Erhöhungen der Arbeitsproduktivität haben dafür gesorgt, dass wirtschaftliches Wachstum als sicher gelten konnte. Es reichte dafür aus, dass die deutsche Wirtschaft im internationalen Wettbewerb mithält und vorübergehende Schocks verdaut. Diese Zeiten sind vorbei, bereits jetzt ist die Geschäftstätigkeit bei jedem zweiten Unternehmen in Deutschland durch den Fachkräftemangel behindert. Das liegt maßgeblich auch am schwachen Produktivitätswachstum: Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätiger, Erwerbstätigem erhöhte sich seit 2012 um lediglich 0,3 Prozent pro Jahr. Bleibt das Produktivitätswachstum derart schwach und verstärkt sich gleichzeitig der Rückgang des inländischen Fachkräfteangebots, bedeutet dies laut KfW eine Zeitenwende: Deutschland würde dann noch in diesem Jahrzehnt in eine Ära anhaltend stagnierenden, womöglich schleichend schrumpfenden Wohlstands eintreten. Eine Vielzahl von Stellschrauben muss gedreht werden, um den Fachkräftemangel so weit einzudämmen, dass das Wohlstandsniveau gesichert wird und weiter zunehmen kann.

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