In den vergangenen 15 Jahren erlebte Deutschland zwei schwere Rezessionen – infolge der Finanzkrise 2008/2009 und jetzt infolge der COVID-19-Pandemie. Der Arbeitsmarkt reagierte beide Male vergleichsweise robust. Trotz eines ähnlich starken Einbruchs des Bruttoinlandsprodukts unterscheidet sich die Reaktion auf dem Arbeitsmarkt in beiden Krisen deutlich. Das zeigt eine am 14. Dezember 2021 veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Während etwa ausschließlich geringfügig Beschäftigte und Selbstständige in der Rezession infolge der Finanzkrise 2008/2009 eine stabile Entwicklung aufwiesen, sank ihre Zahl während der Corona-Krise bisher deutlich. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sank in der Corona-Krise zwar schneller und stärker, allerdings erholte sie sich auch rascher und kräftiger. Das Instrument der Kurzarbeit hat sich bewährt, mit einem besonders großen Stabilisierungsbeitrag in der Corona-Krise: Während sich auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009 über 1,4 Millionen Personen in konjunktureller Kurzarbeit befanden, waren es im Frühjahr 2020 rund sechs Millionen.