Auch im Beratungsjahr 2021/22 setzte sich die Entwicklung zum Bewerbermarkt fort. „Noch nie seit der Wiedervereinigung waren die Chancen auf eine Ausbildungsstelle so gut. Allerdings haben die Besetzungsprobleme für die Unternehmen merklich zugenommen“, sagte Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), bei der Vorstellung der Bilanz des Berufsberatungsjahres 2021/22 am 2. November 2022. Von Oktober 2021 bis September 2022 wurden den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern insgesamt 546.000 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 23.100 mehr als im Vorjahreszeitraum. Der überwiegende Teil sind betriebliche Ausbildungsstellen; sie verzeichnen ein Plus von 19.900 auf 528.300. Seit Beginn des Beratungsjahres am 1. Oktober 2021 nahmen insgesamt 422.400 Bewerberinnen und Bewerber die Ausbildungsvermittlung in Anspruch, 11.100 weniger als im Vorjahr. Bundesweit kamen auf 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen rein rechnerisch 80 gemeldete Bewerberinnen und Bewerber. Wie in den Vorjahren beeinträchtigten laut BA regionale, berufsfachliche und qualifikatorische Ungleichgewichte den Ausgleich deutlich. So ist der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen weiter gestiegen. Insgesamt waren am 30. September 2022 noch 68.900 unbesetzte Ausbildungsstellen zu vermitteln, 5.700 mehr als im Vorjahr. Zeitgleich waren 22.700 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt, 1.900 weniger als im letzten Jahr. Damit blieben fünf Prozent der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber ohne Ausbildungsstelle oder alternatives Angebot.