„Der derzeitige Referentenentwurf des Apotheken-Reformgesetzes ist letztlich auch ein Angriff auf die hoch qualifizierten Freien Berufe insgesamt. Denn damit würden insbesondere zwei Eckpfeiler des Systems „Freier Beruf“ untergraben: die unabhängige, persönliche Leistungserbringung und die Vorbehaltsaufgaben. Dies lehnt der BFB entschieden ab.
Apotheken ohne die ständige Aufsicht einer Apothekerin oder eines Apothekers zu erlauben, würde das Apothekennetz schwächen und sich negativ auf Patientenversorgung und Patientensicherheit auswirken.
Als Angehörige der Freien Berufe erbringen auch Apothekerinnen und Apotheker Gesundheitsdienstleistungen zum Wohl der Allgemeinheit. Sie gehören unabhängig von Tätigkeitsgebiet und Spezialisierung und unabhängig davon, ob sie selbstständig oder angestellt sind, zu den Garanten einer gemeinwohlorientierten Daseinsvorsorge auf qualitativ hohem Niveau. Dabei kommt es ganz besonders auf den persönlichen Kontakt an. So machen die Freien Berufe die Angelegenheiten ihrer Patientinnen, Mandanten, Klientinnen und Kunden zu den ihrigen und empfehlen die für den individuellen Fall maßgeschneiderte Lösung oder Therapie.
Grenzverschiebungen innerhalb der heilberuflichen – auch hoheitlichen – Aufgabenzuordnungen darf es nicht geben.
Die vorgeschlagenen Regelungen bremsen in diesen herausfordernden Zeiten mehr, als dass sie Zusatznutzen stiften.“
Der Bundesverband der Freien Berufe e. V. (BFB) vertritt als einziger Spitzenverband der freiberuflichen Kammern und Verbände die Interessen der Freien Berufe, darunter sowohl Selbstständige als auch Angestellte, in Deutschland. Allein die rund 1,47 Millionen selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler steuern 10,1 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Sie beschäftigen über 4,5 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter ca. 129.600 Auszubildende. Die Bedeutung der Freien Berufe für Wirtschaft und Gesellschaft geht jedoch weit über ökonomische Aspekte hinaus: Die Gemeinwohlorientierung ist ein Alleinstellungsmerkmal der Freien Berufe.
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