Angesichts einer fehlenden Wertschätzung seitens der Politik, dauerhafter Lieferengpässe, überbordender Bürokratie, des zehnjährigen Stillstands beim Apothekenhonorar und rasant steigender Lohn- und Energiekosten blieben die meisten der knapp 18.000 Apotheken in Deutschland am 14. Juni 2023 aus Protest geschlossen. 86 Prozent der Apotheken hatten ganztags geschlossen. Das ergab eine bundesweite Umfrage der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, an der sich 4.030 Apothekenleiterinnen und -leiter beteiligten. Weitere acht Prozent der Apotheken beteiligten sich anderweitig an den Protesten, zum Beispiel durch Versorgung über Notdienstklappen. Fünf Prozent der Apotheken leisteten Notdienste und waren deshalb nicht geschlossen. Nur ein Prozent der Befragten gab an, sich gar nicht an den Protesten beteiligt zu haben. Hinzu kamen zahlreiche zentrale Protestveranstaltungen, unter anderem in Berlin, Düsseldorf, Wiesbaden, Herford, München und Münster. Alleine auf den beiden größten Demonstrationen in Berlin und Düsseldorf versammelten sich zusammen mehr als 12.000 Menschen. Mit dieser Aktion wurde überdies exemplarisch herausgestellt, wie elementar die Leistungen der Freien Berufe für die Menschen sind. Die Situation spitzt sich in vielen Bereichen der Freien Berufe zu, auch weil sich der Fachkräftemangel verschärft und viele bereits am oder über Anschlag sind. Auch andere Standesorganisationen der Freien Berufe solidarisieren sich mit der Apothekerschaft.