Aug. 20, 2025 | Aktuelles
Der Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Verkehr und Bauen, Grant Hendrik Tonne, und der Präsident des Verbands Freier Berufe in Niedersachsen (FBN e. V.), Robert Marlow, haben am (heutigen) Dienstag im Rahmen der Kabinettspressekonferenz ein gemeinsames Leitbild für die Freien Berufe in Niedersachsen vorgestellt.
Die Freien Berufe sind eine tragende Säule der niedersächsischen Gesellschaft und Wirtschaft: Zu den freiberuflichen Tätigkeiten gehören selbstständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeiten beispielsweise von Ärztinnen und Ärzten, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, Architektinnen und Architekten, Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern, Krankengymnastinnen und Krankengymnasten sowie Journalistinnen und Journalisten. Eine Aufzählung findet sich in § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2 EStG.
Die rund 65.000 selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler und ihre fast 390.000 Beschäftigten leisten einen zentralen Beitrag zu Wertschöpfung, Daseinsvorsorge und Lebensqualität – auch und gerade im ländlichen Raum.
Das nun verabschiedete Leitbild wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium und dem Verband erarbeitet. Es beschreibt das Selbstverständnis und die Grundwerte der Freien Berufe in Niedersachsen – darunter Unabhängigkeit, hohe Qualifikation, Verantwortung und Gemeinwohlorientierung. Freie Berufe stehen für persönliche Dienstleistungen von Menschen für Menschen, bei denen Vertrauen und fachliche Expertise untrennbar miteinander verbunden sind.
Das Leitbild richtet sich zum einen an politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger. Es versteht sich zudem als Appell an alle freiberuflich Tätigen und ihre Organisationen, die formulierten Prinzipien zu leben und aktiv zu vertreten. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Attraktivität der Freien Berufe weiter zu stärken – auch im Hinblick auf den dringend benötigten Nachwuchs.
Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne: „Die Freien Berufe tragen aktiv zur Lösung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen bei, etwa bei der Gesundheitsversorgung, beim Klimaschutz, der Schaffung von Wohnraum und altersgerechten Wohnkonzepten, umweltfreundlichen Mobilitätslösungen oder bei der rechtssicheren Einführung digitaler Tools in Unternehmen. Ihr Sachverstand und ihre Praxisnähe sind unverzichtbar, um innovative und zugleich realistische Lösungen zu entwickeln.“
Robert Marlow, Präsident des FBN: „Die Freien Berufe erbringen persönliche Dienstleistungen von Menschen für Menschen und diese Dienstleistungen können nur auf der Grundlage hoher fachlicher Qualifikation und eines besonderen Vertrauensverhältnisses entstehen. Freie Berufe spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung aktueller gesellschaftlicher Themen wie der Digitalisierung, der Nachhaltigkeit, aber auch der Aufwertung ländlicher Räume. Die Politik sollte die richtigen Rahmenbedingungen – auch für die Selbstverwaltung – setzen und die Kammern und Verbände müssen ihre Mitglieder tatkräftig bei den neuen Herausforderungen unterstützen.“
Hintergrund:
In Deutschland sind derzeit rund 1,47 Millionen selbstständige Freiberuflerinnen und Freiberufler tätig. Sie beschäftigen bundesweit etwa 4,65 Millionen Menschen und erwirtschaften einen Jahresumsatz von 513 Milliarden Euro – rund 10 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts. In Niedersachsen sind rund ein Fünftel der Selbstständigen und rund ein Zehntel der Beschäftigten in den Freien Berufen tätig.
Zum Leitbild
Aug. 15, 2025 | Aktuelles
Die BFB-Mitgliedsorganisationen vergeben für die ersten 100 schwarz-roten Regierungstage im Durchschnitt nur 3,6 von sechs Punkten (Skala von 1-6). Der wirtschaftspolitische Kurs wird mit 3,5 bewertet. Nur 2,7 Punkte erhält die Regierung für verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für den Mittelstand. Positiv hervorgehoben wird, dass die Bundesregierung aus Sicht der Freien Berufe die Probleme der Wirtschaft besser versteht (3,9 Punkte). Die Zuversicht, dass sie die richtigen Weichen für mehr Wirtschaftswachstum stellt, bleibt jedoch zurückhaltend (3,1 Punkte). Weitere Ergebnisse und Einordnungen der Umfrage gibt es hier.
Aug. 4, 2025 | Aktuelles
Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn veröffentlichte am 21. Juli 2025 das Dashboard „Wenn Selbstständige Kinder bekommen”, das kompakte Antworten auf Fragen wie „Wie wirkt sich eine Geburt auf die selbstständige Tätigkeit von Frauen aus?” gibt, sowie die weiterführende Studie „Auswirkungen der Geburt eines Kindes auf die selbstständige Erwerbsarbeit von Frauen“. Hier wird aufgezeigt, wie die Geburt eines Kindes die Arbeitszeit, das Bruttomonatseinkommen und die Lebenszufriedenheit von selbstständigen Frauen beeinflusst. Es geht hervor, dass selbstständige Frauen, obwohl sie gerade um den Zeitpunkt der Geburt mit vielen beruflichen Herausforderungen konfrontiert sind, auch nach der Geburt weiterhin selbstständig tätig bleiben. Obwohl das Bruttomonatseinkommen selbstständig erwerbstätiger Frauen infolge der Geburt eines Kindes sinke, nehme die Lebenszufriedenheit laut Dashboard für selbstständig erwerbstätige Frauen im Vergleich zu abhängig beschäftigten Frauen nach Geburt eines Kindes zu. Die Studie wurde am 30. Juli 2025 im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Aktionsplans „Mehr Unternehmerinnen für den Mutterschutz“ vorgestellt. Der BFB nahm vor Ort am Termin teil.
Aug. 4, 2025 | Aktuelles
Am 7. November 2025 lädt das BFB-Gesprächsforum „Junge Freie Berufe“ erstmals zum Tag der Jungen Freien Berufe nach Berlin ein. Ab 13 Uhr erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein vielseitiges Programm mit inspirierenden persönlichen Geschichten, Impulsen für berufspolitisches Engagement sowie praxisnahen Einblicken in Gründung und Nachfolge. Auch Strategien zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zentrale politische Forderungen stehen auf der Agenda. Es gibt keine formale Altersgrenze – besonders angesprochen sind jedoch junge Berufsträgerinnen und Berufsträger bis etwa 45 Jahre. Ab ca. 17 Uhr lädt der lockere Ausklang „Snack & Connect“ zum Austausch und Networking ein. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist erforderlich. Bei entsprechendem Interesse wird ein gemeinsames Abendprogramm sowie eine Unternehmung am Vormittag des Folgetages auf Selbstzahlerbasis organisiert. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft der Freien Berufe – seien Sie dabei!
Juli 24, 2025 | Aktuelles
Am 14. Juli 2025 hat die Initiative für einen handlungsfähigen Staat der neuen Bundesregierung ihren Abschlussbericht vorgelegt. Der Wille, dieses Land zu verändern und eine Staatsreform anzugehen, durchzieht den Koalitionsvertrag, heißt es im Abschlussbericht. Ein großer Teil der Empfehlungen der Initiative finde sich im Koalitionsvertrag wieder, das neugeschaffene Ministerium für Digitales und Staatsmodernisierung beispielsweise. Ebenso machen die Initiatoren Vorschläge zur Einwanderung von Fachkräften. Der Zugang zum Arbeitsmarkt müsse beschleunigt und die Integration erleichtert werden. Dazu sollen die verschiedenen Behörden mit einem „One Shop“-Verfahren zusammenarbeiten. Den Abschlussbericht und weiterführende Informationen finden Sie auf der Website der Geschäftsstelle der Initiative hier: Initiative Staatsreform | Hertie School.
Juli 24, 2025 | Aktuelles
Wie das Statistische Bundesamt am 14. Juli 2025 mitteilte, werden von der geplanten Mindestlohnerhöhung am 1. Januar 2026 deutschlandweit bis zu 6,6 Millionen Jobs betroffen sein. Nach Berechnungen des Destatis lag etwa jedes sechste Beschäftigungsverhältnis (rund 17 Prozent) rechnerisch unterhalb des geplanten Mindestlohns von 13,90 Euro pro Stunde. Werden diese Jobs künftig mit dem neuen Mindestlohn vergütet, ergibt sich für die betroffenen Beschäftigten eine geschätzte Steigerung der Verdienstsumme um bis zu sechs Prozent (rund 400 Millionen Euro). Zudem profitieren Frauen nach der Schätzung überdurchschnittlich häufig von der kommenden Mindestlohnerhöhung: In rund 20 Prozent der von Frauen ausgeübten Jobs erhöht sich demnach der Stundenverdienst, bei Männern sind es nur rund 14 Prozent. Auch regional ist die Betroffenheit unterschiedlich: In Ostdeutschland liegt der Anteil der betroffenen Beschäftigungsverhältnisse