Erfolg für eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum

Erfolg für eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum

Ein wichtiger Aspekt, der auch bei der diesjährigen Gründerinnenkonferenz erneut eine Rolle spielen wird, ist die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum. Der BFB engagiert sich in dieser Thematik bereits seit Mai 2022 als Allianz mit dem Startup-Verband und dem Verband deutscher Unternehmerinnen. Ein erster Erfolg ist nach der Veröffentlichung des gemeinsamen Positionspapiers mit konkreten Lösungsansätzen und Forderungen sowie zahlreichen bilateralen Gesprächen mit Politik und Medien gelungen: Die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten soll ab 2025 von maximal 4.000 auf 4.800 Euro erhöht werden. Zudem soll die Zweidrittel-Kappung der Betreuungskosten auf 80 Prozent angehoben werden.

Digitalisierung durch Corona ausgebremst

Digitalisierung durch Corona ausgebremst

Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung half die Covid-19-Pandemie nicht, die Digitalisierung in Deutschland voranzubringen. Zwar gaben Unternehmen mehr Geld für Technik aus, die Homeoffice und virtuelle Zusammenarbeit ermöglicht. Gleichzeitig gingen jedoch Investitionen in modernste Produktionsmittel ebenso zurück wie solche in modernste Analyse- und Planungstechnologien sowie digital gestütztes Kundenmanagement. Vor allem größere Vorhaben wurden verschoben oder ganz aufgegeben. Das zeigt eine gemeinsam von ZEW Mannheim, dem Institut zur Zukunft der Arbeit, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, dem Luxembourg Institute of Socio-Economic Research und weiteren Forschungseinrichtungen verfasste Studie auf Basis einer repräsentativen Betriebsbefragung, die am 1. Oktober 2024 veröffentlicht wurde. Die pandemiebedingte Investitionslücke beläuft sich dabei auf etwa 50 Prozent. Damit brachte die Pandemie keinen Digitalisierungsschub, sondern warf die Technologieentwicklung in Deutschland sogar um knapp 1,5 Jahre zurück.

Entwicklung der wichtigsten freiberuflichen Kennziffern in den neuen und alten Bundesländern

Entwicklung der wichtigsten freiberuflichen Kennziffern in den neuen und alten Bundesländern

Berlin, 1. Oktober 2024

Pressemitteilung

BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki: „Freie Berufe: Freiheit in Verantwortung“

  • Entwicklung im wiedervereinigten Deutschland ist herausragend
  • Bedeutung der Freien Berufe nimmt stetig zu
  • Freie Berufe schützen das demokratische Fundament unserer Gesellschaft

„Seit mehr als drei Jahrzehnten steht das System ‚Freier Beruf‘ nun auch in den neuen Bundesländern wie seither in den alten Bundesländern allerorten für Qualitätsdienstleistungen, Verbraucherschutz, Unabhängigkeit und mehr als ‚Markt pur‘.“ Das sagte BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki im Vorfeld des Tages der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2024.

Und skizziert die wichtigsten Kennziffern: „Die Entwicklung im wiedervereinigten Deutschland ist herausragend: Plus 269,7 Prozent – so stark sind die selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler in den neuen Bundesländern zwischen 1993 und 2024 gewachsen. In den alten Bundesländern betrug der Zuwachs 165,7 Prozent. Im gesamten Bundesgebiet nahm die Zahl der selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler um 178,6 Prozent zu. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Selbstständigen insgesamt über alle Sektoren hinweg um 5,8 Prozent gestiegen.

Mit Blick auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Freiberufler-Teams ist die Entwicklung ebenfalls positiv. Das Plus bei sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Freiberufler-Teams liegt für die neuen Bundesländer bei 146,2 Prozent und in den alten Bundesländern bei 164,8 Prozent. Auf das gesamte Bundesgebiet bezogen sind es plus 161,2 Prozent. Auch hier zum Vergleich: Insgesamt kletterte die Zahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 1993 und 2024 um 22,1 Prozent.

Die Zahlen belegen eindrucksvoll, dass die Bedeutung der Freien Berufe stetig zunimmt. Sie sind Garanten einer freiheitlichen Gesellschaft, festigen unsere Demokratie und verbürgen mit ihren Leistungen wichtige Gemeingüter. Trotz dieser Dynamik stehen die Freien Berufe so stark unter Druck wie nie.

Die Herausforderungen für die Praxen, Kanzleien, Büros und Apotheken sind enorm. Der Fachkräftemangel und auch die überbordende Bürokratie haben sich zu Dauerbaustellen ausgewachsen. Überdies wird die mangelnde Verlässlichkeit politischer Entscheidungen zu einer zentralen Belastung. Die Politik ist gefordert, hier gegenzusteuern.

Die Wiedervereinigung war auch eine Wiedervereinigung der Freien Berufe. Kolleginnen und Kollegen aus dem Westen waren zur Stelle, um ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Osten zu begleiten. Auch dabei, das System „Freier Beruf“ zu etablieren. So war die Wendezeit ebenfalls eine Bewährungsprobe für die Freiberuflichkeit und ihre Strukturen, die gemeistert wurde durch Vertrauen, Initiative und zupackendem ‚Ärmel aufkrempeln‘.

Diese Freiheit in Verantwortung gilt es mehr denn je zu schützen, auch vor einem gängelnden Staat, damit die Freien Berufe ihre wertvollen Potenziale entfalten können: Gerade in Zeiten wachsender politischer Polarisierung tragen sie durch ihr Fachwissen, ihre Unabhängigkeit und ihren inneren Kompass dazu bei, das demokratische Fundament unserer Gesellschaft zu schützen. Sie geben den Bürgerinnen und den Bürgern die Mittel an die Hand, mündig und selbstbestimmt zu handeln. Überdies treten sie ein für einen pluralistischen Dialog und gegen Radikalisierung.“

Zufriedenheit mit Dienstleistungen der Behörden

Zufriedenheit mit Dienstleistungen der Behörden

Die am 26. September 2024 veröffentlichte aktuelle Befragung von Destatis zur Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen in Deutschland mit den Dienstleistungen der Behörden ergab ein positives Gesamtbild. Von Mai bis Juli 2023 wurden dafür rund 7.600 Bürgerinnen und Bürger und 3.100 Unternehmen zu ihren Erfahrungen mit Behördenkontakten befragt. Demnach sind rund 79 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sowie 80 Prozent der Unternehmen nach eigenen Angaben mit den Behördendienstleistungen eher oder sehr zufrieden.

Foto: Statistisches Bundesamt in Wiesbaden | (c) Statistisches Bundesamt (Destatis)

Herrenberg-Urteil

Herrenberg-Urteil

Die Folgen des sogenannten Herrenberg-Urteils des Bundessozialgerichts für Bildungsträger und Fachkräfte in der Weiterbildung aus 2022 war Ende vergangener Woche Thema der Antwort der Bundesregierung (20/12811) auf eine Kleine Anfrage. Nachgefragt wurde, welche Bereiche von der Entscheidung des Bundessozialgerichts besonders betroffen sind und inwieweit sich die veränderte Prüfpraxis der Deutschen Rentenversicherung jeweils auf die Kurskosten der Berufssprachkurse, der neuen Jobturbo-Berufssprachkurse, der Integrationskurse und der begleitenden Coachings auswirke. Das Herrenberg-Urteil habe nach Auslegung der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung Auswirkungen auf die Abgrenzung einer abhängigen Beschäftigung von einer selbstständigen Tätigkeit bei Lehrkräften, Lehrbeauftragten und Dozenten an Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen, Fachschulen, Volkshochschulen, Musikschulen sowie an sonstigen – auch privaten – Bildungseinrichtungen, so die Bundesregierung in ihrer Antwort. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) stehe bereits in einem intensiven Austausch mit relevanten Akteuren, so beispielsweise am 14. Juni 2024. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten die aktuelle Situation umfassend darlegen können. Es habe Einvernehmen bestanden, dass die bestehenden Kursangebote aufrechterhalten werden sollen und bei Lehrkräften auch künftig sowohl Beschäftigung als auch Selbstständigkeit möglich sein solle. Die Betroffenheit der Freien Berufe ist ebenso durch spezifische Berufsgruppen wie auch durch die Bildungsangebote der Kammern hoch. Der BFB ist in die nächste Gesprächsrunde am 8. Oktober 2024 einbezogen.

Ergebnisse des Ifo-Bildungsbarometers

Ergebnisse des Ifo-Bildungsbarometers

Wie das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am 10. September 2024 mitteilte, lässt die neueste Ausgabe der jährlichen Befragung der erwachsenen deutschen Bevölkerung zum Thema Bildung (Ifo-Bildungsbarometer) erstmals Auswertungen auf Bundeslandebene zu. In Bayern geben 41 Prozent der Bevölkerung den Schulen in ihrem Bundesland die Note 1 oder 2, gefolgt von Hamburg (35 Prozent) und Sachsen (33 Prozent) In Bremen vergaben nur 18 Prozent die Note 1 oder 2, und auch in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Schleswig-Holstein sind es nur jeweils 20 Prozent. Demnach meinten meinen 39 Prozent der Befragten in Bayern, dass ihr Bundesland besser bei der Vermittlung von guten Basiskompetenzen sei als andere Bundesländer. Sehr einheitlich in allen Bundesländern finden verschiedene Reformvorschläge zur Verbesserung der Basiskompetenzen hohe Zustimmung, beispielsweise jährliche standardisierte Leistungstests, aufgrund derer Lehrkräfteteams gezielte Fördermaßnahmen erarbeiten (84 Prozent), verpflichtende Sprachtests im Vorschulalter mit bei Bedarf verpflichtendem Deutschunterricht (81 Prozent) und tägliche 20-minütige Lesetrainings in der Grundschule (79 Prozent).

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