Zahl der Anerkennungen von beruflichen Abschlüssen um 25 Prozent gestiegen

Zahl der Anerkennungen von beruflichen Abschlüssen um 25 Prozent gestiegen

Wie das Statistische Bundesamt Ende vergangener Woche mitteilte, stieg 2023 die Zahl der Anerkennungen von beruflichen Abschlüssen um 25 Prozent an. Damit war der Zuwachs deutlich größer als im Vorjahr, plus elf Prozent. Im Vergleich zu 2016 hat sich die Zahl der anerkannten Berufsabschlüsse mehr als verdoppelt. Wie bereits in den Vorjahren wurden 2023 gut zwei Drittel (45.000) aller anerkannten ausländischen Berufsqualifikationen im Bereich der medizinischen Gesundheitsberufe verzeichnet. Damit entfielen mehr als die Hälfte (36.700 oder 56 Prozent) aller Anerkennungen ausländischer Berufsabschlüsse auf die Berufe Pflegefachmann-/frau, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in sowie Altenpfleger/in (27.300 oder 42 Prozent aller Anerkennungen) sowie Arzt/Ärztin im Rahmen der Approbationserteilung (9.500 oder 14 Prozent aller Anerkennungen). Mit einem größeren Abstand folgten Anerkennungen der Berufe Ingenieur/in (3.200 oder fünf Prozent aller Anerkennungen), Lehrer/in (2.300 oder vier Prozent aller Anerkennungen) sowie mit einem Anteil an allen Anerkennungen von jeweils drei Prozent (1.700) Erzieher/in und Physiotherapeut/in (1.700). Auf das 2020 mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz eingeführte beschleunigte Fachkräfteverfahren waren sieben Prozent (4.600) aller beschiedenen Anerkennungen zurückzuführen.

Foto: Statistisches Bundesamt in Wiesbaden | (c) Statistisches Bundesamt (Destatis)

Zahl der Anerkennungen von beruflichen Abschlüssen um 25 Prozent gestiegen

Beschäftigungsquoten in Deutschland höher als OECD-Durchschnittswert

Wie das Statistische Bundesamt am 11. September 2024 mitteilte, waren 25- bis 64-Jährige mit mittlerem Bildungsabschluss 2023 deutlich häufiger erwerbstätig als im Durchschnitt der OECD-Länder (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Weiterhin heißt es, die Beschäftigungsquote in dieser Personengruppe lag bei 83 Prozent, während der OECD-Durchschnitt 77 Prozent betrug. Von den 25- bis 64-Jährigen mit hohem Bildungsabschluss waren 2023 in Deutschland 89 Prozent erwerbstätig, hier bewegte sich die Quote leicht über dem OECD-Durchschnitt von 87 Prozent. Damit unterschieden sich die Beschäftigungsquoten von Personen mit mittleren und hohen Abschlüssen in Deutschland lediglich um rund fünf Prozentpunkte. Im Durchschnitt der OECD-Staaten war der Unterschied mit rund zehn Prozentpunkten doppelt so groß. Dies zeigt die besondere Bedeutung der beiden Säulen der beruflichen Qualifikation in Deutschland (Duale Ausbildung einschließlich höherer beruflicher Qualifizierung sowie akademische Bildungsgänge).

Foto: Statistisches Bundesamt in Wiesbaden | (c) Statistisches Bundesamt (Destatis)

So viele unbesetzte Ausbildungsstellen wie nie zuvor

So viele unbesetzte Ausbildungsstellen wie nie zuvor

2023 wurden wieder mehr neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Dennoch hat der Anteil unbesetzter Ausbildungsstellen ein Rekordhoch erreicht: Mehr als ein Drittel der angebotenen Ausbildungsplätze blieb 2023 unbesetzt – so viele wie nie zuvor. Betriebe nennen den Mangel an geeigneten Bewerbungen als häufigsten Grund. Das geht aus einer am 13. August 2024 veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor. 2010 waren es noch 15 Prozent. Die Nichtbesetzungsquote war 2023 in Westdeutschland etwas niedriger als in Ostdeutschland, zudem sinkt sie mit der Betriebsgröße: Kleinstbetriebe konnten rund 57 Prozent der von ihnen angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzen, in Großbetrieben waren es zwölf Prozent. Die größten Rekrutierungsprobleme weisen das Baugewerbe und die personennahen Dienstleistungen – etwa das Friseurgewerbe – auf: Fast die Hälfte aller Ausbildungsplätze blieb hier unbesetzt. Mit knapp 50 Prozent können Ausbildungsplätze am häufigsten mangels geeigneter Bewerbungen nicht besetzt werden. Wenig attraktive Arbeitsbedingungen und das mitunter schlechte Image mancher Ausbildungsberufe spielen aus betrieblicher Sicht die wichtigste Rolle bei der Erklärung von Besetzungsproblemen. Um die Attraktivität der Ausbildung zu erhöhen, setzen Betriebe vor allem auf Prämien und Sonderzahlungen, zum Beispiel bei bestandenen Prüfungen, oder Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Insgesamt geben 62 Prozent aller Betriebe an, die 2023 Ausbildungsstellen angeboten haben, derartige Leistungen zu zahlen.

Mehrarbeit 2023

Mehrarbeit 2023

Knapp 4,6 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiteten 2023 im Durchschnitt mehr als in ihrem Arbeitsvertrag vereinbart. Das entsprach einem Anteil von zwölf Prozent der insgesamt 39,3 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wie das Statistische Bundesamt am 1. August 2024 mitteilte. Dabei leisteten Männer mit einem Anteil von 13 Prozent etwas häufiger Mehrarbeit als Frauen (zehn Prozent). Für die meisten Beschäftigten war der Umfang der Mehrarbeit auf wenige Stunden pro Woche begrenzt. 40 Prozent gaben an, durchschnittlich weniger als fünf Überstunden geleistet zu haben. Bei insgesamt 70 Prozent waren es weniger als zehn Stunden. Allerdings leistete knapp ein Fünftel (19 Prozent) der Betroffenen mindestens 15 Stunden Mehrarbeit in der Woche. Von den Personen, die 2023 mehr gearbeitet hatten als vertraglich vereinbart, leistete jede oder jeder Fünfte (20 Prozent) unbezahlte Überstunden. 17 Prozent wurden für ihre Überstunden bezahlt. 71 Prozent nutzten ein Arbeitszeitkonto für die geleistete Mehrarbeit. Mehrarbeit wurde teilweise über eine Kombination der drei Formen geleistet.

Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld

Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld

Laut einer Ende vergangener Woche veröffentlichten Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), über die das IAB-Forum in seiner Meldung vom 16. Juli 2024 berichtet, haben 180.000 Betriebe in Deutschland während der Coronapandemie die verlängerte Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. Im Verlauf der Pandemie wurde die maximale Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld für Betriebe vorübergehend von zwölf auf 28 Monate angehoben. Während der Geltungsdauer zwischen März 2021 und Juni 2022 entfiel die Hälfte des Volumens an Kurzarbeit auf entsprechende Verlängerungen. Genutzt wurde die Sonderregelung vor allem von Betrieben aus dem Gastgewerbe sowie aus dem Bereich „Kunst, Unterhaltung und Erholung“.

Mund auf – Praxis zu!

Mund auf – Praxis zu!

Protest- und Informationstag sollte auf drohende Versorgungsprobleme hinweisen

Zahnärztinnen und Zahnärzte in Niedersachsen waren aufgerufen, ihre Praxen am 18. Juni 2024 zu schließen, um gegen die aktuelle Gesundheitspolitik und deren negative Auswirkungen zu protestieren.
Bürokratie, Budgetierung, Inflation und Fachkräftemangel hindern immer mehr junge Zahnärztinnen und Zahnärzte daran, eine eigene Praxis zu gründen. Dies führt zu einem drohenden Praxissterben und dramatischen Versorgungslücken, besonders in ländlichen Regionen Niedersachsens. „Wir machen den Mund auf und die Praxis zu. Die wohnortnahe Patientenversorgung ist gefährdet wie nie zuvor“, warnt Henner Bunke, D.M.D./Univ. of Florida und Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen (ZKN).

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