In ihrem Herbstgutachten weisen die führenden Forschungsinstitute abweichende Ergebnisse auf: Trotz eines Rückgangs in der zweiten Jahreshälfte dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 1,4 Prozent ausgeweitet werden. Für das kommende Jahr erwarten die Institute für das BIP im Jahresdurchschnitt einen Rückgang um 0,4 Prozent, für 2024 einen Anstieg um 1,9 Prozent. Die krisenhafte Zuspitzung auf den Gasmärkten belastet die deutsche Wirtschaft schwer. Die stark gestiegenen Gaspreise erhöhen die Energiekosten drastisch und gehen mit einem massiven gesamtwirtschaftlichen Kaufkraftentzug einher. Die Inflationsrate dürfte sich in den kommenden Monaten weiter erhöhen. Jahresdurchschnittlich ergibt sich für 2023 mit 8,8 Prozent eine Teuerungsrate, die nochmals leicht über dem Wert des laufenden Jahres von 8,4 Prozent liegt. Erst im Jahr 2024 wird die Zwei-Prozent-Marke allmählich wieder erreicht. Vom Arbeitsmarkt geht eine stabilisierende Wirkung aus. Zwar dürfte die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften angesichts der konjunkturellen Schwächephase zurückgehen. Die Unternehmen werden aufgrund des Fachkräftemangels in vielen Bereichen aber bestrebt sein, den vorhandenen Personalbestand zu halten, sodass die Erwerbstätigkeit nur vorübergehend geringfügig sinken dürfte.