Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) veröffentlichte am 4. Dezember 2019 erste Ergebnisse aus der German Emigration and Remigration Panel Study (GERPS)-Studie, die die internationale Migration von Deutschen als Themenschwerpunkt hat. Eins der zentralen Ergebnisse ist, dass die grenzüberschreitende Migration zwischen den Industriestaaten ein wichtiger Bestandteil globaler Wanderungsbewegungen ist: Gegenwärtig leben mehr als 45 Millionen Menschen aus den 36 OECD-Staaten außerhalb ihres Geburtslands in einem anderen Mitgliedstaat der OECD. Ein weiterer Befund der Studie ist, dass die deutsche Bevölkerung international vergleichsweise sehr mobil ist. Zudem verließen innerhalb des letzten Jahrzehnts jedes Jahr durchschnittlich 180.000 Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit Deutschland. Im gleichen Zeitraum kehrten jedes Jahr durchschnittlich 129.000 Personen wieder nach Deutschland zurück. Typischerweise sind die ins Ausland umgezogenen Deutschen häufig (zu 63 Prozent) zwischen 25 bis 39 Jahre alt. Überdies entscheiden sich Menschen mit hohen Berufsabschlüssen weitaus häufiger für einen Umzug ins Ausland: Etwa drei Viertel der befragten Deutschen haben einen Hochschulabschluss, obwohl sie in der Bevölkerung nur gut ein Viertel ausmachen. So finden sich unter den Auswanderern überproportional viele Personen mit einem Masterabschluss oder einer Promotion. Meistens sind berufliche Gründe bei der Entscheidung für ein Leben im Ausland ausschlaggebend. Als Fazit gilt, dass Auslandsaufenthalte meist nur für einige Jahre erfolgen und zeitlich befristet sind. Diese Form internationaler Migration führt gesellschaftlich auf längere Sicht nicht zu einem „brain drain“, also einem dauerhaften Verlust von Fachkräften aus Deutschland.