Die Gesundheitskosten steigen OECD-weit schneller als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das ist ein Ergebnis der Studie, die die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Ende vergangener Woche präsentierte.
Bis 2030 werden die OECD-Länder im Schnitt voraussichtlich rund 10,2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Gesundheitskosten aufwenden, 1,4 Prozentpunkte mehr als bisher. Damit wachsen die Gesundheitsausgaben in fast allen OECD-Ländern schneller als die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Zu den Kostentreibern gehört laut OECD unter anderem die steigende Zahl chronischer Erkrankungen, die auch auf die Bevölkerungsalterung zurückzuführen ist. Überdies wird der Einsatz moderner Technik die Systeme leistungsfähiger, aber auch teurer machen. Mit den steigenden Einkommen steigt außerdem die Erwartung an hochwertige Behandlungen, was ebenfalls zu höheren Kosten führen wird. Der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen ist laut OECD in Deutschland überdurchschnittlich gut.
Das beitragsfinanzierte Leistungspaket ist umfangreich, pro Kopf gibt es mehr Ärzte und mehr Pflegepersonal als im OECD-Schnitt. Bei den verfügbaren Krankenhausbetten gehört Deutschland mit acht Betten pro 1.000 Einwohner gegenüber 4,7 im OECD-Schnitt zur Spitzengruppe.