Der am 4. Oktober 2022 veröffentlichte Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) „Bildung auf einen Blick“, der im zweijährigen Rhythmus erscheint, zeigt eine starke Zunahme der Anteile von Abschlüssen im Tertiärbereich (dies sind tertiäre Kurzausbildungen, Bachelor-, Master-, Promotions- oder gleichwertige Bildungsgänge) in den letzten Jahrzehnten. Im Durchschnitt der OECD-Länder stieg der Anteil der 25- bis 34-Jährigen mit einem Abschluss im Tertiärbereich von 27 Prozent in 2000 auf 48 Prozent in 2021 an. Dadurch ist ein Abschluss im Tertiärbereich im Durchschnitt der OECD-Länder bei jüngeren Erwachsenen zum häufigsten Bildungsstand geworden. In Deutschland liegt der Anteil mit 36 Prozent unter dem Durchschnittswert. Dies geht auch auf das starke deutsche Berufsausbildungssystem zurück, das mehr berufliche Möglichkeiten bietet als die Bildungssysteme in anderen OECD-Ländern. Im Durchschnitt beträgt die Erwerbslosenquote im OECD-Raum bei Menschen mit Hochschulabschluss vier Prozent, mit Berufsabschluss sechs Prozent und ohne Abschluss elf Prozent. Ein höherer Bildungsstand führt außerdem zu größeren Einkommensvorteilen. Im Durchschnitt der OECD-Länder verdienen 25- bis 64-jährige Beschäftigte mit Abschluss im Tertiärbereich doppelt so viel wie diejenigen ohne Abschluss.