In einer am 19. Oktober 2021 veröffentlichten Langfristprognose bis 2060 geht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) davon aus, dass sich das jährliche Wirtschaftswachstum der OECD- und G20-Staaten bis 2060 auf die Hälfte reduzieren könnte. Im Durchschnitt würde das Bruttoinlandsprodukt dieser Länder statt der heutigen drei Prozent nur um 1,5 Prozent pro Jahr zulegen. Als Ursachen sehen die Autoren das langsamere Wachstum in Entwicklungsländern, die Alterung der Gesellschaften sowie geringe Produktivitätssteigerungen. Zeitgleich rechnen sie damit, dass die Kosten für Renten und Gesundheitsversorgung steigen. Wollten die Staaten ihre bisherigen Standards und Leistungen bei gleichzeitiger Stabilisierung der öffentlichen Schuldenquoten beibehalten, müsste sich das Wachstum um fast acht Prozent erhöhen. Um diese Entwicklung abzufangen, schlägt die OECD Reformen auf dem Arbeitsmarkt und bei den Rentensystemen vor.