Die Reformen der vergangenen Jahre im Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe haben das Vergabewesen in Deutschland moderner und flexibler gemacht hat. Zu diesem Ergebnis kommt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Rahmen ihrer
Studie zu Strukturen der öffentlichen Beschaffung und die Vergabepraxis in Deutschland, über die das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie am 12. November 2019
berichtete. In einigen Bereichen bestehen nach Ansicht der OECD in der Vergabepraxis aber noch ungenutztes Potenzial und neue Herausforderungen. Insbesondere im Bereich Digitalisierung und Professionalisierung sowie intelligenter Bedarfsplanung müssen die Gestaltungsspielräume des Vergaberechts aufgegriffen und in der praktischen Anwendung noch besser als bisher genutzt werden. Die OECD-Studie rät dazu, in Weiterbildung zu investieren und – wie in anderen Ländern bereits der Fall – die Tätigkeit des Beschaffers mit einem eigenständigen Berufsbild aufzuwerten.