Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichte am 10. Juni 2020 ihren halbjährigen Wirtschaftsausblick. Darin attestiert sie eine schwere weltweite Rezession infolge des Corona-Lockdown. Für die wirtschaftliche Entwicklung werden zwei mögliche Szenarien vorgestellt, eines, in dem das Virus unter Kontrolle gehalten wird, und ein anderes, in dem es zu einer zweiten Infektionswelle kommt. Falls es zu einer zweiten Infektionswelle und einem erneuten Lockdown kommen sollte, wird die globale Wirtschaftsleistung den Berechnungen der OECD zufolge 2020 um 7,6 Prozent zurückgehen, bevor sie 2021 wieder um 2,8 Prozent ansteigen soll. Kann eine zweite Infektionswelle verhindert werden, so dürfte die globale Wirtschaftsleistung 2020 um sechs Prozent schrumpfen. Für Deutschland wird im Fall einer zweiten Infektionswelle mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts 2020 um 8,8 Prozent ausgegangen. Wenn keine zweite Infektionswelle kommt, würde die Wirtschaftsleistung in Deutschland schätzungsweise um 6,6 Prozent schrumpfen. Des Weiteren empfiehlt die OECD zur Senkung der Kosten eines künftigen Lockdown die digitale Transformation zu beschleunigen, und zwar durch die Fortentwicklung von E-Government-Diensten und die Förderung des Infrastrukturausbaus, die Einführung digitaler Anwendungen in Kleinunternehmen und die Entwicklung von Kompetenzen.