Während die meisten Forschungsinstitute für 2020 nur mit einem Wirtschaftswachstum von 1% rechnen, hat die konjunkturelle Abschwächung 2019 bei den Rechtsanwälten, Steuerberater Wirtschaftsprüfern keine bleibenden Spuren hinterlassen. Für 2020 rechnen zwei Drittel der vom Ifo Institut für Wirtschaftsforschung befragten Berater mit steigenden Umsätzen, berichtet das Handelsblatt vom 7. Januar 2020.
Bereits in 2019 konnten rund 45 % der Beraterfirmen ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern. Das hat dazu geführt, dass die Auftragsbestände bei jedem dritten Berater zum Jahresanfang 2020 „unverhältnismäßig hoch“ sind. Da auch die beratenden Berufe unter dem Mangel an qualifizierten Mitarbeitern leiden, dürfte ein großer Teil der steigenden Umsätze auf die Erwartung zurückzuführen sein, Honorarerhöhungen durchsetzen zu können.
Erfahrungsgemäß sind die beratenden Berufe von einem wirtschaftlichen Abschwung nicht zu stark betroffen wie die Gesamtwirtschaft. In wirtschaftlichen schwierigen Zeiten nehmen Beratungen in rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Fragen eher zu. Gerade in Zeiten des Abschwungs erwarten Investoren und Kreditgeber fundierte und zügiger erstellte Jahresabschlüsse, Planungs- und Liquiditätsrechnungen.
H.-Michael Korth