Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) veröffentlichte am 23. Juni 2020 seine Konjunkturprognose. Diese folgt dem SVR-Sondergutachten zur Corona-Pandemie vom März 2020, da inzwischen eine bessere Einschätzung der wirtschaftlichen Lage im Jahr 2020 vorgenommen werden kann. Für Deutschland wird mit einem Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2020 um 6,5 Prozent gerechnet. Für das Jahr 2021 wird ein Wirtschaftswachstum von 4,9 Prozent prognostiziert. Somit dürfte das BIP frühestens 2022 das Vor-Corona-Niveau erreichen. Die Arbeitslosenquote soll in den kommenden Monaten weiter zunehmen und erst im Jahresverlauf 2021 langsam wieder rückläufig sein. Für den Euroraum wird ein Rückgang des realen BIP 2020 um 8,5 Prozent und ein Plus von 6,2 Prozent im nächsten Jahr bescheinigt. Der SVR wiederholt, dass die Prognose für die weitere wirtschaftliche Entwicklung weiterhin mit großer Unsicherheit verbunden ist. Wenn es nicht gelingen sollte, die Anzahl der Neuinfektionen gering zu halten, den Lockerungskurs fortzusetzen und die Unsicherheit der Unternehmen und Haushalte zu reduzieren, ist mit einer deutlich länger anhaltend schwächelnden Konjunktur zu rechnen.