In einer ersten Meldung (siehe FREIBERUFLER-TICKER vom 16. April 2021) teilte das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn mit, dass die Anzahl der freiberuflichen Existenzgründungen 2020 auf 88.360 gesunken ist (minus 5,6 Prozent gegenüber 2019). Damit entwickelte sich das Gründungsgeschehen bei den Freien Berufen in 2020 dennoch günstiger als im Gewerbe (minus 11,7 Prozent). Am 10. Mai 2021 veröffentlichte das IfM Bonn vertiefte Daten: 2020 waren insgesamt rund 331.000 Gründungen zu verzeichnen, rund 36.000 weniger als im Vorjahr (minus 9,7 Prozent). Damit sinkt die Anzahl das dritte Jahr in Folge. Der Rückgang fällt laut IfM Bonn geringer aus als zu Beginn der Corona-Pandemie erwartet. Die Anzahl der Gründungen in der Land- und Forstwirtschaft hingegen ist gestiegen (plus 8,4 Prozent). Da bei den Freien Berufen der Einbruch weniger stark war als im Gewerbe, verschiebt sich die Struktur der Tätigkeitsbereiche weiter: Lag der Anteil der freiberuflichen Gründungen vor fünf Jahren noch bei 23,5 Prozent, so sind es nunmehr 26,7 Prozent. Mehr als die Hälfte der freiberuflichen Gründungen entfielen im Pandemie-Jahr auf Frauen: Ihr Anteil stieg geringfügig von 52,6 Prozent (2019) auf 52,8 Prozent (2020). Bei den gewerblichen Einzelunternehmen erhöhte sich der Frauenanteil in 2020 etwas stärker: von 29,4 Prozent auf 30,7 Prozent. Insgesamt setzt sich laut IfM Bonn der Strukturwandel hin zu einer Wirtschaft mit (wissenbasierten) Dienstleistungen trotz der pandemieverursachten Marktbeschränkungen in vielen Dienstleistungsbranchen fort.