Laut einer Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung vom 16. Dezember 2019 sind die Rahmenbedingungen für zugewanderte Akademiker in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) nur mäßig attraktiv. Am attraktivsten für Akademiker sind Australien, Schweden und die Schweiz. Bei der Gruppe der internationalen Studierenden schneidet Deutschland hingegen gut ab – Platz drei im OECD-Vergleich –, auch bei jenen Zuwanderern, die ein Unternehmen gründen wollen. Bei den um Steuern und Preisniveau bereinigten Löhnen liegt Deutschland lediglich auf Rang 25 und die Arbeitslosenquote für zugewanderte Akademiker liegt mit sieben Prozent trotz guter Arbeitsmarktlage sogar leicht über dem OECD-Durchschnitt. Während 77 Prozent der im Inland geborenen Menschen mit akademischem Abschluss in einem hoch qualifizierten Beruf arbeiten, sind es bei Zugewanderten aus Nicht-EU-Staaten mit ausländischen Abschlüssen knapp 40 Prozent. Einer Empfehlung der Bertelsmann Stiftung zufolge sollte von der im Fachkräfteeinwanderungsgesetz vorgesehenen Zuwanderungsmöglichkeit für Personen ohne formalen Abschluss, aber mit ausreichend Berufserfahrung auf dem Niveau einer akademischen Fachkraft Gebrauch gemacht werden. Zudem stellt das Erfordernis der Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse eine Hürde für die Zuwanderung von Fachkräften dar. In anderen Ländern ist eine Anerkennung für die Zuwanderung nur dann erforderlich, wenn es sich um regulierte Beschäftigungen (im Bereich der Gesundheitsberufe) handelt.