Die Erwerbstätigkeit in Deutschland ist auf dem höchsten Stand nach der Wiedervereinigung, das geht aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) vom Anfang Januar 2023 hervor. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren rund 45,6 Millionen Menschen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen von Destatis stieg die jahresdurchschnittliche Zahl der Erwerbstätigen 2022 gegenüber dem Vorjahr kräftig um 589.000 Personen (plus 1,3 Prozent). Der bisherige Höchststand aus 2019 (45,3 Millionen Personen) wurde dadurch um 292.000 Personen (plus 0,6 Prozent) überschritten. 2020 hatte die Coronakrise den zuvor über 14 Jahre anhaltenden Anstieg der Erwerbstätigenzahl beendet und zu einem Rückgang um 362.000 Personen (minus 0,8 Prozent) geführt. 2021 war die Erwerbstätigkeit nur leicht um 65.000 Personen (plus 0,1 Prozent) gewachsen. Entscheidend für die positive Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt war die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Jahresdurchschnitt 2022 um 643.000 Personen (plus 1,6 Prozent) wuchs. Zu diesem Anstieg trug maßgeblich die positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei. Auch bei der Zahl der marginal Beschäftigten (geringfügig entlohnte und kurzfristig Beschäftigte sowie Personen in Arbeitsgelegenheiten) gab es leichte Beschäftigungsgewinne, die jedoch die pandemiebedingten Verluste längst nicht ausgleichen konnten. Bei den Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger setzte sich 2022 dagegen der seit nunmehr elf Jahren andauernde Abwärtstrend fort: Ihre Zahl sank gegenüber 2021 um 54.000 Personen auf 3,9 Millionen (minus 1,4 Prozent). Bei den Freien Berufen zeigt sich ein bislang unverändertes Bild: Die Zahl der selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberuflerstieg zum 1. Januar 2022 um 0,8 Prozent auf nunmehr 1.471.000.