Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union (Brexit) zum 31. Januar 2020 hat komplexe Folgen: Über den europäischen Binnenmarkt sind viele deutsche Unternehmen seit Jahrzehnten eng mit dem Vereinigten Königreich verbunden. Wie das Statistische Bundesamt am 29. Januar 2020 mitteilte, hatten neun Prozent der ausländisch kontrollierten Unternehmen in Deutschland 2017 Muttergesellschaften im Vereinigten Königreich. Diese 3.270 Unternehmen beschäftigten in Deutschland rund 312.000 Personen, die einen Umsatz von rund 192 Milliarden Euro sowie eine Bruttowertschöpfung von 46 Milliarden Euro erwirtschafteten. Damit hatten diese Unternehmen 2017 einen Anteil von 9,8 Prozent an der Bruttowertschöpfung aller im Ausland ansässigen Unternehmen in Deutschland. Zum Vergleich: Der Anteil an der Wertschöpfung war damit ungefähr so hoch wie bei Unternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden oder Frankreich.