Berufsbildungsbericht 2020 veröffentlicht

Berufsbildungsbericht 2020 veröffentlicht

Die Bundesregierung verabschiedete am 6. Mai 2020 den Berufsbildungsbericht 2020, der die Lage auf dem Ausbildungsmarkt für das Ausbildungsjahr 2018/2019 spiegelt. Danach ist diese gut und als Vor-Corona-Stand zu verstehen. Insgesamt starteten 525.100 Personen mit ihrer Ausbildung, ein Rückgang zum Vorjahr um 1,2 Prozent. Die Betriebe boten 10.900 Ausbildungsstellen mehr an. Statistisch gesehen standen 100 Ausbildungssuchende 105,2 Ausbildungsstellen gegenüber. Der Bericht weist Zuwächse bei den Freien Berufen auf: Sie verzeichneten bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ein Plus von 1,9 Prozent, das sich in Summe auf 47.136 beläuft. Damit liegt der Anteil der Freien Berufe an den Neuverträgen bei neun Prozent. Der Frauenanteil bei den Freien Berufen liegt bei 91,3 Prozent und ist mithin leicht gesunken. Bezogen auf die Vorqualifikation stellten in den Freien Berufen die Auszubildenden mit Realschulabschluss den größten Anteil (51,9 Prozent). 29,1 Prozent verfügten über eine Studienberechtigung, einen Hauptschulabschluss hatten 18,4 Prozent und 0,6 Prozent blieben ohne Schulabschluss. Aus dem flankierenden Datenreport geht hervor, dass die Freien Berufe die meisten Auszubildenden mit ausländischen Wurzeln beschäftigen. Ihr Anteil ist weiter gestiegen – von 13,4 auf 14,5 Prozent.

Neues Online-Verfahren bezüglich Verdienstausfällen

Neues Online-Verfahren bezüglich Verdienstausfällen

Entschädigungen für Verdienstausfälle wegen Corona können seit dieser Woche online beantragt werden. Mit dem Onlineantrag können Arbeitgeber und Selbstständige alle erforderlichen Angaben machen und Nachweise hochladen: schnell, einfach und papierlos. Die Anträge werden digital an die zuständige Behörde im jeweiligen Land übermittelt. Das Online-Verfahren wurde vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium entwickelt. Neben dem Onlineantrag wird den Behörden eine Software zur Verfügung gestellt, um sie in der effizienten Bearbeitung der Anträge zu unterstützen. Davon versprechen sich die Initiatoren, die Bearbeitungsdauer zu reduzieren und die Erstattung zu beschleunigen. Zum Schutz vor Betrügern finden sich auf www.ifsg-online.de zum einen der Antrag bei Verdienstausfall wegen Quarantäne oder Tätigkeitsverbot und zum anderen der Antrag bei Verdienstausfall wegen Schul- und Kitaschließungen.

Arbeitsmarkt stark unter Druck

Arbeitsmarkt stark unter Druck

Die Arbeitslosenzahl stieg von März auf April infolge der Corona-Krise außerordentlich kräftig um 308.000 auf 2.644.000. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am 30. April 2020 mit. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sie sich um 415.000. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,7 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent und verzeichnet im Vergleich zum April des vorigen Jahres ein Plus von 0,9 Prozentpunkten. Im März und bis zum 26. April 2020 wurden bei den Agenturen für Arbeit 751.000 Anzeigen auf Kurzarbeit erfasst, für insgesamt bis zu 10,1 Millionen Personen. Das heißt laut BA aber nicht, dass diese Menschen schlussendlich auch alle kurzarbeiten werden. Nichtsdestotrotz ist das nach Einschätzung der Agentur eine im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten nie da gewesene Zahl und übersteigt noch um ein Vielfaches die Zahl der Anzeigen während der Großen Rezession 2008/2009. Im gesamten „Krisenjahr“ 2009 gingen bei den Agenturen für Arbeit Anzeigen für 3,3 Millionen Menschen ein. Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ist laut BA regelrecht eingebrochen. Im April waren 626.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 169.000 weniger als vor einem Jahr.