Aus dem Ende vergangener Woche veröffentlichten KfW-Mittelstandspanel 2022 geht hervor, dass der Mittelstand die wirtschaftlichen Einschnitte des Coronajahres 2021 zwar weitgehend kompensiert hat, nun aber aufgrund des Fortgangs und der Begleiterscheinungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wieder großen Herausforderungen gegenübersteht. Eine allgemein gedämpfte Wachstumsperspektive, eine anhaltend hohe Inflation, steigende Zinsen, Lieferengpässe und ein drohender Pandemieherbst fordern den Mittelstand erneut. Nur eine knappe Mehrheit der mittelständischen Unternehmen kann die hohen Energiekosten langfristig tragen. „Doch die vollen Preiseffekte werden erst noch durchschlagen und schon jetzt ist ein Teil der Unternehmen finanziell überfordert“, warnt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chef-Volkswirtin der KfW. Nur noch knapp die Hälfte der Mittelständler gab Anfang September 2022 an, dieses Jahr alle Vorhaben wie geplant umzusetzen, und 18 Prozent der Firmen wollen sogar alle Vorhaben aufgeben – beides Rekordwerte. Für das Gesamtjahr 2022 ist davon auszugehen, dass 59 Milliarden Euro an Investitionen, die ursprünglich geplant waren, nicht mehr umgesetzt werden.