Bundesregierung legt Herbstprojektion vor

Bundesregierung legt Herbstprojektion vor

Diese stellte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz am 12. Oktober 2022 vor. In Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wächst die deutsche Volkswirtschaft im laufenden Jahr demnach nur noch um 1,4 Prozent und schrumpft im nächsten Jahr sogar um 0,4 Prozent. Zentraler Grund für die Abwärtskorrektur gegenüber der Frühjahrsprojektion ist der Stopp russischer Gaslieferungen. Dadurch befinden sich die Energiepreise weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Die hohen Preise bremsen die Industrieproduktion – vor allem in energieintensiven Bereichen. Der Kaufkraftverlust hinterlässt auch Spuren im preisbereinigten privaten Konsum, der im nächsten Jahr rückläufig sein dürfte. Die Verbraucherpreise bleiben dementsprechend auf einem hohen Niveau. Allerdings dürfte die geplante Gaspreisbremse den Preisanstieg dämpfen. Die Bundesregierung prognostiziert eine Inflationsrate von acht Prozent in 2022 und sieben Prozent in 2023.

Prognose: Arbeitsmarkt in annähernd allen Regionen von Folgen geopolitischer Krisen betroffen

Prognose: Arbeitsmarkt in annähernd allen Regionen von Folgen geopolitischer Krisen betroffen

Ende vergangener Woche veröffentlichte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung eine Studie zur Entwicklung der regionalen Arbeitsmärkte. Aus dieser geht hervor, dass geopolitische Krisen, wie zum Beispiel der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, negative Auswirkungen in nahezu allen Regionen hervorrufen. Zwar bleibt der deutsche Arbeitsmarkt stabil, die zuletzt positive Entwicklung wird aber gedämpft. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt in allen Bundesländern leicht an (Durchschnitt: 0,9 Prozent), in Berlin mit 1,7 Prozent bundesweit am stärksten. Unterdessen wird erwartet, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland ansteigt (Ostdeutschland plus 3,0 Prozent, Westdeutschland plus 2,3 Prozent), sodass 2023 rund 2,47 Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos sein werden. Prognostiziert ist im Osten eine Arbeitslosenquote von 6,8 Prozent, während die Zahl im Westen bei 5,1 Prozent liegt. Insgesamt hängen die Dynamiken und Entwicklungen der regionalen Arbeitsmärkte 2023 entscheidend von der weiteren geopolitischen Entwicklung ab. Laut der Autorinnen und Autoren gehen hohe Risiken von noch weiter steigenden Energie- und Rohstoffpreisen aus. Chancen könnten sich dagegen ergeben, wenn sich die Energieversorgung stabilisiert und Materialengpässe schneller abgebaut werden können. Der Fortgang der Covid-19-Pandemie bleibt zudem als Unsicherheitsfaktor bestehen.

Zuzüge aus der Ukraine

Zuzüge aus der Ukraine

Von Februar bis August 2022 wurden in Deutschland 952.000 Zuzüge von Menschen aus der Ukraine erfasst. Die meisten davon fanden im März (431.000) und April (198.000) und damit in den beiden ersten Monaten nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine statt. Wie das Statistische Bundesamt am 10. Oktober 2022 auf Basis vorläufiger Ergebnisse einer Sonderauswertung von Rohdaten aus der Wanderungsstatistik mitteilte, nahm die Zuwanderung aus der Ukraine seither ab, sie lag aber auch in den Sommermonaten Juli (58.000) und August (70.000) weiterhin deutlich über dem Vorjahresniveau von durchschnittlich 1.000 Zuzügen pro Monat. Unter den Zugewanderten wird ein hoher Anteil an Frauen und Minderjährigen verzeichnet.

Weiter insgesamt stabile Lage am Arbeitsmarkt trotz schwierigen Umfelds

Weiter insgesamt stabile Lage am Arbeitsmarkt trotz schwierigen Umfelds

Der Arbeitsmarkt ist trotz steigender Preise und der Sorge vor Energieknappheit insgesamt weiter stabil. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind zu Beginn der Herbstbelebung gesunken. Dieses Fazit zog die Bundesagentur für Arbeit (BA) bei der Vorstellung der monatlichen Arbeitsmarktdaten Ende vergangener Woche. Die Nachfrage nach neuem Personal ließ im September erkennbar nach, bewegte sich aber weiter auf hohem Niveau. So waren 873.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 74.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt verringerte sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen gegenüber dem Vormonat um 11.000.

OECD-Bericht „Bildung auf einen Blick 2022“ veröffentlicht

OECD-Bericht „Bildung auf einen Blick 2022“ veröffentlicht

Der am 4. Oktober 2022 veröffentlichte Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) „Bildung auf einen Blick“, der im zweijährigen Rhythmus erscheint, zeigt eine starke Zunahme der Anteile von Abschlüssen im Tertiärbereich (dies sind tertiäre Kurzausbildungen, Bachelor-, Master-, Promotions- oder gleichwertige Bildungsgänge) in den letzten Jahrzehnten. Im Durchschnitt der OECD-Länder stieg der Anteil der 25- bis 34-Jährigen mit einem Abschluss im Tertiärbereich von 27 Prozent in 2000 auf 48 Prozent in 2021 an. Dadurch ist ein Abschluss im Tertiärbereich im Durchschnitt der OECD-Länder bei jüngeren Erwachsenen zum häufigsten Bildungsstand geworden. In Deutschland liegt der Anteil mit 36 Prozent unter dem Durchschnittswert. Dies geht auch auf das starke deutsche Berufsausbildungssystem zurück, das mehr berufliche Möglichkeiten bietet als die Bildungssysteme in anderen OECD-Ländern. Im Durchschnitt beträgt die Erwerbslosenquote im OECD-Raum bei Menschen mit Hochschulabschluss vier Prozent, mit Berufsabschluss sechs Prozent und ohne Abschluss elf Prozent. Ein höherer Bildungsstand führt außerdem zu größeren Einkommensvorteilen. Im Durchschnitt der OECD-Länder verdienen 25- bis 64-jährige Beschäftigte mit Abschluss im Tertiärbereich doppelt so viel wie diejenigen ohne Abschluss.

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