Deutschland zunehmend unattraktiv für Talente – OECD Indicators of Talent Attractiveness

Deutschland zunehmend unattraktiv für Talente – OECD Indicators of Talent Attractiveness

Die Attraktivität Deutschlands für berufliche Talente aus dem Ausland sinkt weiter. Die neue OECD-Studie „Indicators of Talent Attractiveness“ ergab, dass sich die Rahmenbedingungen für hoch qualifizierte Fachkräfte, Unternehmerinnen und Unternehmer und Gründerinnen und Gründer aus dem Ausland in Deutschland weiterhin negativ entwickeln. Schon vor drei Jahren gehörte Deutschland nicht mehr zu den Top Ten, bei hoch qualifizierten Fachkräften ist Deutschland in den vergangenen drei Jahren von Platz zwölf auf 15 zurückgefallen. Die Studie analysiert für alle 38 OECD-Länder die Rahmenbedingungen, die für qualifizierte Migrantinnen und Migranten attraktiv sind, wie die Qualität der beruflichen Chancen, Einkommen und Steuern, auch die Visa-Vergabe wird untersucht. Bei Unternehmern liegt Deutschland auf Platz 13, bei Gründern an zwölfter Stelle. Besonders schlecht schneidet Deutschland bei den Befragten bei der Qualität der beruflichen Chancen ab. Nur für internationale Studierende ist Deutschland attraktiv, hier rangiert Deutschland auf Platz zwei nach den Vereinigten Staaten und vor dem Vereinigten Königreich.

Aktuelle und potenzielle volkswirtschaftliche Folgekosten der Klimakrise

Aktuelle und potenzielle volkswirtschaftliche Folgekosten der Klimakrise

Von 2000 bis 2021 sind in Deutschland mindestens 145 Milliarden Euro Schäden durch die Folgen der Klimakrise entstanden, alleine 80 Milliarden davon seit 2018. Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird je nach Ausmaß der Erderwärmung mit kumulierten volkswirtschaftlichen Schäden in Höhe von 280 bis 900 Milliarden Euro gerechnet. Das ist das Ergebnis einer Studie, die am 6. März 2023 in Berlin vorgestellt wurde. Die Untersuchung wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragt und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz fachlich begleitet. Zu den finanziell messbaren Schäden kommen zahlreiche gesundheitliche Beeinträchtigungen, Todesfälle durch Hitze und Überflutungen, die Belastung von Ökosystemen, der Verlust von Artenvielfalt sowie die Minderung von Lebensqualität. Für die Studie systematisierten das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung und die Prognos AG die unterschiedlichen Kostendimensionen von Klimaschäden, analysierten die Schäden der Extremereignisse seit 2000 und modellierten zukünftige Schadens- und Anpassungskosten für unterschiedliche Handlungsfelder.

757.000 Chefinnen im Mittelstand: Anteil von Frauen in Führung auf Höchststand

757.000 Chefinnen im Mittelstand: Anteil von Frauen in Führung auf Höchststand

Aus einem Papier der KfW vom 1. März 2023 geht hervor, dass der Anteil von weiblich geführten Unternehmen im Mittelstand 2022 mit 19,7 Prozent auf einem Höchststand steht. Von den rund 3,8 Millionen Mittelständlern in Deutschland wurden zuletzt fast 20 Prozent von einer Chefin geführt. Die Anzahl von Frauen in der Leitung eines mittelständischen Unternehmens steigt dadurch deutlich auf rund 757.000 (plus circa 150.000). Frauen sind im Mittelstand besonders im Dienstleistungsbereich aktiv: 92 Prozent der Chefinnen lenken ein mittelständisches Dienstleistungsunternehmen. Dieser Anteil war noch nie so hoch. Die größte Frauenquote zeigen dabei wissensintensive Dienstleistungen mit rund 26 Prozent. Hierzu zählen beispielsweise Architektur- und Ingenieurbüros, Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatungen oder Unternehmen der Datenverarbeitung. Im Gegenzug dazu liegt der Chefinnen-Anteil im FuE-intensiven verarbeitenden Gewerbe (unter anderem Maschinenbau, Medizin-, Mess-, Regeltechnik, Fahrzeugbau oder Pharmazie) nur bei zwei Prozent und im Baugewerbe bei fünf Prozent. Die Branchen zeigen dabei entgegengesetzte Zehn-Jahres-Trends: Während der Chefinnen-Anteil bei wissensintensiven Dienstleistungen wuchs (plus zehn Prozent seit 2012), sank er im FuE-intensiven verarbeitenden Gewerbe (minus sechs Prozent) und blieb im Bau stabil. Einen wesentlichen Anteil an der 2022 gestiegenen Frauenquote hat die wieder schwungvollere Gründungstätigkeit von Frauen. Der Anteil der weiblichen Gründerinnen an allen Existenzgründungen lag 2021 bei 42 Prozent und stieg damit das zweite Jahr in Folge. Eine anziehende Gründungsneigung von Frauen ist der notwendige zentrale Impuls für langfristig mehr Chefinnen im Mittelstand. Zum Vergleich: In den Freien Berufen sind laut Institut für Mittelstandsforschung Bonn 53,7 Prozent der Gründenden weiblich. Der BFB engagiert sich für weibliche Gründungen, nach drei Gründerinnenkonferenzen im vergangenen Jahr findet am 20. April 2023 ein Frühstück zum Thema Vereinbarkeit von Unternehmertum und Familie in Kooperation mit dem Verband deutscher Unternehmerinnen und dem Startup-Verband statt. Mehr Informationen dazu auf Nachfrage.

Bundesregierung zum Thema „Auswirkungen von steigenden Energiekosten und Inflation auf die ambulante Versorgung“

Bundesregierung zum Thema „Auswirkungen von steigenden Energiekosten und Inflation auf die ambulante Versorgung“

Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/5588) auf eine Kleine Anfrage zu Auswirkungen steigender Energiekosten und Inflation auf die ambulante Versorgung ausführt, sind weitläufig auftretende Ausfälle von Arztpraxen nicht zu befürchten. Sollte es zu Insolvenzen oder Leistungseinschränkungen in einzelnen Praxen kommen, so läge die Kompetenz für etwaige Kompensationen im Rahmen der Krankenhausplanung und der Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit stationären Leistungen bei den Ländern. Von den staatlichen Mitteln zur Entlastung der Unternehmen bei steigenden Energiekosten profitieren nach Angaben der Bundesregierung auch ambulante Leistungserbringer im Gesundheitswesen. Der Gesetzgeber habe dafür Sorge getragen, dass für Arztpraxen relevante Betriebskosten bei den Beschlüssen des Bewertungsausschusses zu berücksichtigen sind, heißt es in der Antwort. Im September 2022 habe der Erweiterte Bewertungsausschuss eine Anhebung des Orientierungswertes für das Jahr 2023 um 2,0 Prozent festgelegt. Die Anhebung falle im Vergleich zu den Vorjahren deutlich höher aus und entspreche rund 780 Millionen Euro. Zusammen mit weiteren Vergütungselementen führe dies 2023 voraussichtlich zu einem Honoraranstieg in der vertragsärztlichen Vergütung in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro. Die Bundesregierung werde die Entwicklungen in der Energiekrise fortlaufend beobachten und weiteren möglichen Handlungsbedarf zum Schutz der Leistungserbringer aus dem ambulanten Bereich prüfen, heißt es in der Antwort weiter. Für kleine und mittlere Unternehmen soll außerdem eine Härtefallregelung beschlossen werden, welche in Einzelfällen von besonders hohen Mehrkosten über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds eine Milliarde Euro zur Verfügung stellt. Der BFB hatte Ende vergangenen Jahres in einem gemeinsamen Schreiben mit dem Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland und der Interessengemeinschaft selbstständiger Dienstleister in der Veranstaltungswirtschaft die Berücksichtigung der Freien Berufe bei Unterstützungsmaßnahmen (Inflationsausgleich) aufgrund der erheblichen Belastungen auch von Freiberufler-Einheiten an das Bundesministerium für Finanzen adressiert.

Medizinische Fachangestellte 2022 wieder beliebtester Ausbildungsberuf bei Frauen

Medizinische Fachangestellte 2022 wieder beliebtester Ausbildungsberuf bei Frauen

Zum zweiten Mal in Folge schlossen Frauen in der dualen Berufsausbildung 2022 die meisten neuen Ausbildungsverträge im Beruf der „Medizinischen Fachangestellten“ (MFA) ab. Mit 16.656 neuen Ausbildungsverträgen setzte sich dieser Beruf wieder auf Platz eins der „Rangliste 2022 der Ausbildungsberufe nach Anzahl der Neuabschlüsse – Frauen“. Zugleich wurden im Vergleich zum Vorjahr rund 498 Ausbildungsverträge im Beruf MFAweniger abgeschlossen, was einem Minus von 2,9 Prozent entspricht. Der Beruf „Kauffrau für Büromanagement“ wurde dadurch mit 16.116 neuen Verträgen auf den zweiten Platz verdrängt (2021: 16.725). Dahinter folgen die „Zahnmedizinische Fachangestellte“, die „Verkäuferin“, die „Kauffrau im Einzelhandel“ und die „Industriekauffrau“. Auf Platz zehn rangiert die „Steuerfachangestellte“, die „Tiermedizinische Fachangestellte“ auf Position 13, die „Rechtsanwaltsfachangestellte“ auf 15. Bei den Männern liegt der „Kraftfahrzeugmechatroniker“ weiterhin unangefochten an der Spitze. Zweitstärkster Ausbildungsberuf bei den jungen Männern bleibt der „Fachinformatiker“, gefolgt vom „Elektroniker“ und dem „Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“, die im Vergleich zum Vorjahr die Plätze tauschten. Es folgen in der Rangliste bei den jungen Männern nahezu gleichauf wie bisher die Ausbildungsberufe „Verkäufer“ und „Kaufmann im Einzelhandel“. Die Ranglisten gab das Bundesinstitut für Berufsbildung am 21. Februar 2023 bekannt.

Homeoffice zieht Menschen aus den Großstädten in den Speckgürtel

Homeoffice zieht Menschen aus den Großstädten in den Speckgürtel

Das ist das Ergebnis einer Umfrage des ifo Instituts und des Immobilienportals immowelt unter 12.000 Menschen in Deutschland, die am 16. Februar 2023 veröffentlicht wurde. Unter den Personen, die die Großstadt verlassen haben, zogen 38 Prozent in den Speckgürtel. 30 Prozent zogen in kleinere Großstädte zwischen 100.000 und 500.000 Einwohnern. Lediglich neun Prozent der ehemaligen Großstadtbewohner zogen in eine Kleinstadt und fünf Prozent in den ländlichen Raum, so die Forscherinnen und Forscher.