OECD veröffentlicht Wirtschaftsausblick

OECD veröffentlicht Wirtschaftsausblick

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichte am 23. November 2022 ihren halbjährlichen Wirtschaftsausblick, inklusive einer Länderanalyse für Deutschland. Die OECD prognostiziert für Deutschland ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts 2022 in Höhe von 1,8 Prozent, für 2023 einen Rückgang von 0,3 Prozent und für 2024 einen Zuwachs von 1,5 Prozent. Vor dem Hintergrund der Energiekrise empfiehlt der OECD-Bericht, dass die wirtschaftlichen Hilfsprogramme für deutsche Unternehmen die Liquiditätsprobleme adressieren und nicht den Strukturwandel verhindern sollten. Überdies würde aus OECD-Sicht die Verbesserung der Planungs- und Genehmigungsverfahren und -kapazitäten, insbesondere auf kommunaler Ebene, die Energiewende und die Digitalisierung in Deutschland beschleunigen. In Bezug auf den auf dem deutschen Arbeitsmarkt herrschenden Fachkräftemangel wird vorgeschlagen, diesen durch eine Erhöhung des Arbeitsangebots von Frauen, älteren und gering qualifizierten Arbeitnehmern zu beheben. Wichtig sei, die Ausbildung und die Erwachsenenbildung zu verbessern sowie die Anerkennung der Qualifikationen von Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlingen zu erleichtern.

Freie Berufe bieten jungen Menschen gute Chancen, auch in krisenreichen Zeiten

Freie Berufe bieten jungen Menschen gute Chancen, auch in krisenreichen Zeiten

Zwischen dem 1. Oktober 2021 und dem 30. September 2022 wurden den Kammern der Freien Berufe 47.777 neue Ausbildungsverträge gemeldet, ein Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (47.504 Verträge). So die Ergebnisse der BFB-Ausbildungsstatistik zum 30. September 2022, die am 23. November 2022 veröffentlicht wurden. Demnach wird der Wettbewerb um kluge Köpfe immer schärfer. Freie Berufe wirken dem Personalmangel entgegen und starten ihre Suche frühzeitig. „Trotz krisenhaften Umfelds konnte das hohe Niveau an Ausbildungsverträgen, welches im vergangenen Jahr erreicht wurde, nicht nur gehalten, sondern leicht ausgebaut werden. Zum zweiten Mal in Folge liegt die Zahl der Neuverträge über der Vor-Corona-Zeit (46.326 Verträge in 2019)“, so BFB-Präsident Friedemann Schmidt zu den aktuellen Zahlen, die der BFB erhoben hat.

Deutsche Wirtschaft zwischen Krisenstimmung und Erholung

Deutsche Wirtschaft zwischen Krisenstimmung und Erholung

Ende vergangener Woche präsentierte Ergebnisse des Betriebspanels des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen positive Entwicklungen in Hinblick auf die betrieblichen Geschäftstätigkeiten im Vergleich zwischen 2020 und 2021. Im zweiten Pandemiejahr stieg der Fachkräftebedarf wieder und mehr Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen wurden übernommen. Laut den Autorinnen und Autoren des Forschungsberichts gab es jedoch zahlreiche Komplikationen. So zeichnete sich bei der betrieblichen Weiterbildung keine Erholung vom krisenbedingten Einbruch ab. Auch 2021 war beinahe die Hälfte aller Unternehmen negativ von der Pandemie betroffen. Kurzarbeit und rückläufige Beschäftigungszahlen stellten enorme Probleme für Unternehmen dar. Besonders stark betroffen waren Kleinstbetriebe, Hotel- und Gastronomiegewerbe und personennahe Dienstleistungen. Einen positiven Ausblick zeigt das IAB-Betriebspanel im Zusammenhang mit Homeoffice, denn auch nach der Pandemie bieten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber hierfür verstärkt Möglichkeiten.

Einheitlicher Mindestlohn trifft auf große regionale Unterschiede

Einheitlicher Mindestlohn trifft auf große regionale Unterschiede

Die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro zum Oktober 2022 betrifft die Regionen in Deutschland unterschiedlich stark. Insbesondere in ländlichen Regionen Ostdeutschlands gab es vor der Erhöhung einen relativ hohen Anteil an Beschäftigten mit Stundenlöhnen unterhalb dieser Schwelle. Im Süden, im Südwesten sowie in Berlin und den Ballungsräumen des Westens trifft die Mindestlohnerhörung hingegen vergleichsweise weniger Beschäftigte. Grund dafür sind die regionalen Preis- und Lohnunterschiede. Das geht aus einer am 15. November 2022 veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor.

Fachkräftemangel bleibt größte Herausforderung für den Mittelstand

Fachkräftemangel bleibt größte Herausforderung für den Mittelstand

Zum zweiten Mal in Folge bezeichneten Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen den zunehmenden Fachkräftemangel als ihre größte Herausforderung. Auf den Plätzen dahinter folgen „Klimawandel und Nachhaltigkeit“, „Energieversorgung und -sicherheit“, „Digitalisierung“ und „Inflation/Krisen“. Die Herausforderung „Innovation und Wachstum“ wird hingegen angesichts der geopolitischen Krisen deutlich weniger als Aufgabe wahrgenommen. Zu diesem Ergebnis kommt die Befragung von mehr als 1.000 Führungskräften für das „Zukunftspanel Mittelstand“, die das Institut für Mittelstandsforschung Bonn durchführte und deren Ergebnisse am 8. November 2022 veröffentlicht wurden.

Gutachten des Sachverständigenrates 2022/2023 vorgestellt

Gutachten des Sachverständigenrates 2022/2023 vorgestellt

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) stellte am 9. November 2022 sein Jahresgutachten „Energiekrise solidarisch bewältigen, neue Realität gestalten“ vor. Der SVR rechnet für 2022 mit einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 1,7 Prozent und für 2023 mit einem leichten Rückgang um 0,2 Prozent. Bei der Verbraucherpreisinflation werden Raten von acht Prozent für 2022 und 7,4 für 2023 prognostiziert. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation bleibt der Arbeitsmarkt robust, so lag die Arbeitslosenquote bei 5,4 Prozent im September 2022. Auch wird das Thema Fachkräftemangel adressiert, denn die fehlenden Fachkräfte werden neben steigenden Energiepreisen und Lieferkettenproblemen in einigen Branchen als größte Herausforderung für die Geschäftsentwicklung wahrgenommen. Das Gutachten adressiert die Freien Berufe in seiner diesjährigen Ausgabe beim Thema Fachkräftemangel in Engpassberufen sowie beim Thema Zuwanderung. So führt das SVR-Gutachten aus, dass Schwierigkeiten der Unternehmen bei der Rekrutierung von Personal darauf hindeuten können, dass die relativen Löhne und Arbeitsbedingungen angepasst werden müssen. Das gelte auch für Berufe, die staatlicher Regulierung unterliegen, oder für die Beschäftigung im öffentlichen Sektor, wie etwa Gesundheits- und Bildungsberufe. Des Weiteren schreiben die SVR-Mitglieder, dass die Transformation zu einer klimaneutralen und digitalen Wirtschaft die Nachfrage nach Tätigkeiten und Qualifikationen verändert. So vollzieht sich der Strukturwandel – während in manchen Bereichen Arbeitsplätze entfallen, werden an anderer Stelle neue Arbeitsplätze geschaffen. Gleichzeitig wird das inländische Erwerbspersonenpotenzial aufgrund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren erheblich sinken. Um die Arbeitsnachfrage bedienen zu können und zu verhindern, dass im Strukturwandel Arbeitslosigkeit entsteht, sieht der SVR eine zielgerichtete berufliche Weiterbildung sowie eine gesteuerte Erwerbsmigration als unverzichtbar. Zudem wären für die erforderliche Erwerbsmigration ein transparenteres Zuwanderungsrecht, eine Lockerung des Gleichwertigkeitsprinzips für die Anerkennung beruflicher Qualifikationen sowie eine Ausweitung der Westbalkanregelung auf ausgewählte Drittstaaten hilfreich.

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