Geschäftsklima für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen fällt auf Rekordtief

Geschäftsklima für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen fällt auf Rekordtief

So das Ergebnis des aktuellen Indexes für dieses Segment, den das ifo Institut erstellt. Laut dessen Mitteilung vom Ende vergangener Woche fiel dieser im Juli 2022 auf minus 12,1 Punkte (nicht saisonbereinigt), nach minus 1,1 im Juni 2020. Die Solo-Selbstständigen können sich dem negativen Sog der Gesamtwirtschaft nicht entziehen. Auch hier macht sich verstärkt Pessimismus breit, so die Forscher. Die positive Entwicklung seit März 2022 ist gebrochen. Der Indikator fiel auf den niedrigsten Stand seit Einführung im August 2021. Auch die Freien Berufe sind skeptisch, wie aus der am 8. Juli 2022 veröffentlichten BFB-Konjunkturumfrage hervorging. Sie sorgen sich im Zuge des Krieges gegen die Ukraine vor einer sich weiter verfestigenden Wirtschaftskrise und einem schwierigen Marktumfeld.

Folgen des Krieges in der Ukraine und der Energiekrise für Wirtschaft und Arbeitsmarkt

Folgen des Krieges in der Ukraine und der Energiekrise für Wirtschaft und Arbeitsmarkt

Hierzu legte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung am 9. August 2022 einen Forschungsbericht vor. Auf Basis von Modellrechnungen werden zwei Szenarien simuliert: ein Szenario mit Krieg in der Ukraine, das die tatsächlichen Entwicklungen widerspiegelt, und ein Szenario, in dem es zu keinem Krieg in der Ukraine gekommen wäre (Alternativszenario). Bis 2030 verliert die deutsche Wirtschaft auch ohne einen kompletten Gas-Lieferstopp über 260 Milliarden Euro an Wertschöpfung, die durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise nicht realisiert werden kann. Auf Basis der getroffenen Annahmen kommt es zunächst zu überwiegend negativen Effekten auf den Arbeitsmarkt, die sich mit der Zeit abschwächen. Im Durchschnitt werden zwischen 2022 und 2028 150.000 Personen weniger beschäftigt sein als im Alternativszenario. Durch den Zuzug von Geflüchteten nimmt die Erwerbsbevölkerung in Deutschland zwar zu, die schlechteren Wirtschafts- und Verdienstaussichten führen in den ersten Jahren jedoch zu einem nahezu unveränderten Arbeitskräfteangebot. Erst ab 2025 schlägt sich der Zuzug in einem höheren Arbeitskräfteangebot nieder.

Kreditmarkt unter Eindruck der Zinswende

Kreditmarkt unter Eindruck der Zinswende

Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen machte laut Mitteilung vom 2. August 2022 im ersten Quartal 2022 einen weiteren Satz nach oben. Im Vergleich zum Vorjahresquartal wuchsen die neuen Bankdarlehen um 15,5 Prozent. Das starke Kreditwachstum wird vor allem auf kurzfristigen Finanzierungsbedarf höherer Lagerhaltung, die gestörte Lieferketten auffangen soll, und Zinssicherungsmotive vor dem Hintergrund der geldpolitischen Straffung zurückgeführt. Mittelfristig rechnet die KfW damit, dass vor allem eine sich abzeichnende wirtschaftliche Abkühlung und höhere Zinsen mit Investitionszurückhaltung und einer zum Jahresende weniger stark wachsenden Kreditnachfrage einhergehen.

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Große Rezessionssorgen im Mittelstand

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Große Rezessionssorgen im Mittelstand

Nach einer kurzen Phase der Stabilisierung im Frühjahr 2022 befindet sich das mittelständische Geschäftsklima aus Angst vor einem Gaslieferstopp laut Mitteilung der KfW vom 2. August 2022 zu Beginn des Sommerquartals 2022 wieder im Sinkflug. So geben die Lageurteile nach und brechen die Erwartungen weiter ein. Aus Sicht der KfW wird eine Rezession immer wahrscheinlicher. Auch die Freien Berufe sind skeptisch, wie aus der am 8. Juli 2022 veröffentlichten BFB-Konjunkturumfrage hervorging. Sie sorgen sich im Zuge des Krieges gegen die Ukraine vor einer sich weiter verfestigenden Wirtschaftskrise und einem schwierigen Marktumfeld.

Plus 6,8 Prozent neue Ausbildungsverträge

Plus 6,8 Prozent neue Ausbildungsverträge

Zum 30. Juni 2022 verzeichnen die Kammern der Freien Berufe 25.469 neue Ausbildungsverträge, ein Plus von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt. Dieser Wert liegt zudem über dem des Vor-Corona-Jahres 2019 (24.808). „Eine beachtliche Leistung der ausbildenden Freiberuflerinnen und Freiberufler sowie deren Kammern und Verbänden“, so BFB-Präsident Friedemann Schmidt in einer Pressemitteilung vom 1. August 2022, worüber die F.A.Z. vorab exklusiv berichtete. Das sind zuversichtlich stimmende Vorboten für das Ausbildungsjahr 2022/2023, das in Kürze startet, und spricht für den unverminderten Fachkräftebedarf. Da es einen Bewerberinnen- und Bewerbermangel und keinen Mangel an Ausbildungsplätzen gibt, setzt die geplante Ausbildungsgarantie am falschen Ende an. Vielmehr ist mehr Wertschätzung für diejenigen geboten, die ausbilden. Zunehmend herausfordern werden die steigenden Abbruchquoten.

Zahl und Anteil junger Menschen auf neuem Tiefststand

Zahl und Anteil junger Menschen auf neuem Tiefststand

Ende 2021 waren gut 8,3 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren. Das entspricht einem Anteil von zehn Prozent an der Gesamtbevölkerung, wie das Statistische Bundesamt am 25. Juli 2022 zum Start einer dreiwöchigen Themenreihe zum Europäischen Jahr der Jugend mitteilte. Die Zahl der jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren ist somit sowohl absolut als auch anteilig so klein wie nie zuvor seit Beginn der Zeitreihe 1950. In Deutschland lebten anteilig weniger junge Menschen als im Durchschnitt der Europäischen Union (EU), der bei 10,6 Prozent liegt. Den EU-weit höchsten Anteil hatte Irland mit 12,6 Prozent, vor Dänemark und Zypern mit jeweils 12,3 Prozent. Die wenigsten jungen Menschen innerhalb der EU verzeichneten Tschechien und Bulgarien mit einem Anteil von jeweils neun Prozent gefolgt von Lettland mit 9,2 Prozent.

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