Besteuerung von Rentenleistungen

Besteuerung von Rentenleistungen

Im Jahr 2020 erhielten in Deutschland 21,8 Millionen Personen Leistungen in Höhe von 341 Milliarden Euro aus gesetzlicher, privater oder betrieblicher Rente. Wie das Statistische Bundesamt in der Pressemitteilung vom 12. August 2021 mitteilt, waren das rund 0,7 Prozent oder 146.000 Rentenempfänger mehr als im Vorjahr. Die Höhe der gezahlten Renten stieg im gleichen Zeitraum um 4,1 Prozent oder 13,5 Milliarden Euro. Knapp 64 Prozent der Rentenleistungen im Jahr 2020 zählten zu den steuerpflichtigen Einkünften (217 Milliarden Euro). Dies beruht auf der Besteuerung von Alterseinkünften im Alterseinkünftegesetz von 2005. Kernelement der Regelung ist der Übergang von einer vorgelagerten zu einer nachgelagerten Besteuerung der gesetzlichen Renten bis zum Jahr 2040. Diese Übergangsregelung ist Grundlage (steuer-)rechtlicher Diskussionen um eine verfassungswidrige Doppelbesteuerung von Renteneinkünften. Am 31. Mai 2021 veröffentlichte der Bundesfinanzhof (BFH) hierzu Berechnungsgrundlagen, die belegen, dass spätere Rentnerjahrgänge von einer doppelten Besteuerung ihrer Renten betroffen sein dürften. Das Bundesministerium der Finanzen kündigte an, zu Beginn der nächsten Legislaturperiode eine Steuerreform zu entwickeln, die die BFH-Vorgaben umsetzt und eine Doppelbesteuerung von Renten vermeidet.

Endgültige Bilanz des Ausbildungsmarkts 2020

Endgültige Bilanz des Ausbildungsmarkts 2020

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 11. August 2021 mitteilte, gab es 2020 einen deutlichen Rückgang der neuen Ausbildungsverträge – 9,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Weiterhin geht aus den endgültigen Berechnungen von Destatis hervor, dass 2020 nur 465.700 Personen eine Ausbildung begannen. Dieser große Rückgang lässt sich auf die Corona-Pandemie zurückführen. Im Bereich der Freien Berufe lag der Rückgang bei 5,6 Prozent, beim Handwerk gab es 6,5 Prozent weniger Ausbildungsverträge und in Industrie und Handel fiel der Rückgang mit knapp zwölf Prozent am größten aus. Einen Zuwachs von 3,5 Prozent gab es lediglich im Bereich Landwirtschaft. Bei allen Neuabschlüssen belegte der Beruf Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel den Spitzenplatz, gefolgt von den Berufen Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement, Verkäufer/in, Kraftfahrzeugmechatroniker/in sowie Medizinische/r Fachangestellte/r. Bei den Jungen kommt kein Ausbildungsgang der Freien Berufe in die Top 20. Anders bei den Mädchen: Die Medizinische Fachangestellte nimmt Platz zwei ein, die Zahnmedizinische Fachangestellte Platz drei, die Steuerfachangestellte Platz elf, die Rechtsanwaltsfachangestellte Platz 14 und die Tiermedizinische Fachangestellte Platz 15. Bei Auszubildenden mit ausländischen Wurzeln sind Freiberufler beliebt: Der/die Zahnmedizinische Fachangestellte belegt Rang eins und der/die Medizinische Fachangestellte Rang drei. Zwar nicht bei den ausländischen Jungen, aber bei den ausländischen Mädchen kommen gleich fünf Ausbildungsgänge der Freien Berufe in die Top 20: Die Zahnmedizinische Fachangestellte ist Nummer eins, die Medizinische Fachangestellte kommt auf Platz zwei, die Steuerfachangestellte auf Platz acht, die Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte auf Platz elf und die Rechtsanwaltsfachangestellte auf Platz 16.

Betriebe blicken optimistischer in die Zukunft

Betriebe blicken optimistischer in die Zukunft

Der Anteil der Betriebe, die sich akut in ihrer Existenz bedroht sehen, halbierte sich von acht Prozent im Mai 2021 auf vier Prozent im Juli 2021. Das geht aus der jüngsten Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor, die am 4. August 2021 veröffentlicht wurde. Knapp ein Drittel der Betriebe gab an, nicht von der Corona-Krise betroffen zu sein. Weitere zehn Prozent schätzten sich als überwiegend positiv betroffen ein. Unter kleinen Betrieben waren existenzielle Sorgen weiterhin deutlich weiter verbreitet als unter großen. So gaben fünf Prozent der Betriebe mit zwischen einem und neun Mitarbeitenden an, existenzielle Sorgen zu haben, und nur ein Prozent der Betriebe mit über 250 Mitarbeitenden. Über ausreichend Liquiditätsreserven zu verfügen gaben gut 70 Prozent der Betriebe mit mehr als 250 Beschäftigten an, aber nur knapp 40 Prozent der Betriebe mit einem bis neun Beschäftigen.

Studie zu Auswirkungen von qualifikationsspezifischen Wanderungsströmen

Studie zu Auswirkungen von qualifikationsspezifischen Wanderungsströmen

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland wird aufgrund der demografischen Entwicklung zwischen 2020 und 2040 um etwa 1,8 Millionen Personen zurückgehen. Das zeigen die Basisprojektionen des Bundesinstituts für Berufsbildung und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, die am 28. Juli 2021 veröffentlicht wurden. Sie gehen von einem jährlichen Wanderungsgewinn von etwa 240.000 Personen aus. Schon eine geringfügige Erhöhung der Zuwanderung nach Deutschland („Pull-Szenario“) beziehungsweise eine Verringerung der Abwanderung ausländischer Fachkräfte aus Deutschland („Bleibe-Szenario“) um rund 50.000 Personen pro Jahr würde deutlich positive Auswirkungen auf die Entwicklung des Fachkräfteangebots und die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland haben. Um langfristig von Zuwanderung zu profitieren, sollte daher nach Auffassung der Autoren insbesondere die Bleibewahrscheinlichkeit der Zugewanderten erhöht werden – vor allem von Personen mit einer gefragten beruflichen oder akademischen Qualifikation. Nach den Erkenntnissen der Studie gelingt dies zum Beispiel durch die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen, da diese einen unmittelbareren und stärkeren positiven Effekt auf die wirtschaftliche Entwicklung und das Fachkräfteangebot hat.

Lage am Arbeitsmarkt verbessert sich weiter

Lage am Arbeitsmarkt verbessert sich weiter

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) legte am 29. Juli 2021 die monatlich erscheinenden aktuellen Daten zum Arbeitsmarkt vor. Ihr Befund: Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind trotz Beginn der Sommerpause weiter kräftig gesunken. Das Wachstum der Beschäftigung hält an. Und die Unternehmen suchen vermehrt nach neuem Personal. So waren 744.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 171.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 41.000 erhöht. Überdies geht die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld zurück. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 25. Juli 2021 für 75.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Mai 2021 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen, hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat für 2,23 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Im April 2020 hatte die Zahl mit knapp sechs Millionen den Höhepunkt erreicht. Insgesamt ist laut BA auch eine zunehmende Aufhellung am Ausbildungsmarkt zu spüren.

Arbeitszeit während der Pandemie

Arbeitszeit während der Pandemie

Rund 52 Prozent der Mütter mit Kindern unter 14 Jahren haben ihre Arbeitszeit zu Beginn der Pandemie im April 2020 zumindest teilweise auf die Abendstunden oder das Wochenende verlagert. Für Väter traf dies auf rund 31 Prozent zu. Das zeigt eine am 20. Juli 2021 veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Der Anteil bei Müttern sank bis Oktober 2020 auf rund 26 Prozent, lag im Schnitt aber immer noch deutlich höher als bei Vätern mit rund 18 Prozent.