Gesundheits- und Sozialwesen 2040 größter Wirtschaftsbereich

Gesundheits- und Sozialwesen 2040 größter Wirtschaftsbereich

Die Alterung der Bevölkerung sorgt dafür, dass das Gesundheits- und Sozialwesen mit bundesweit sieben Millionen Beschäftigten im Jahr 2040 die meisten Erwerbstätigen stellen wird, cirka 660.000 mehr als noch in diesem Jahr. Dies geht aus einer Projektion des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und des Bundesinstituts für Berufsbildung hervor, die am 12. Januar 2021 veröffentlicht wurde. Die Corona-Pandemie dürfte das Wachstum der Branche laut der Autoren zusätzlich verstärken. Im Vergleich dazu wird die Zahl der Erwerbstätigen im
BFB-Freiberufler-Ticker vom 15. Januar 2021 Seite 3/3
Verarbeitenden Gewerbe abnehmen. Dies sei auf die nachlassende Dynamik der Exporte und den Anpassungsdruck zum Beispiel in der Automobilindustrie zurückzuführen. Im Dienstleistungsgewerbe verringern sich vor allem in den Bereichen Handel sowie Instandsetzung und Reparatur von Kraftfahrzeugen die Erwerbstätigenanteile. Der weniger personalintensive Online-Handel stellt dabei eine Ausnahme dar. Die Forscher haben auch untersucht, wie sich die Zahl der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Personen entwickelt. Die Zahl der Erwerbspersonen ist bis zum Jahr 2040 in allen Bundesländern außer den Stadtstaaten Berlin und Hamburg rückläufig, insbesondere in den östlichen Bundesländern ist ein starker Rückgang zu erwarten. Damit verbunden nimmt die Zahl der Erwerbstätigen ebenfalls fast überall ab, sodass mit Engpässen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen und Berufen zu rechnen ist. Detailliertere Informationen zu den einzelnen Bundesländern sind in einem
Forschungsbericht abrufbar, dort werden dann auch Werte für freiberufliche Felder wie etwa unternehmensnahe Dienstleistungen ausgewiesen.

BIP gesunken, 200 Milliarden Euro weniger Wirtschaftsleistung

BIP gesunken, 200 Milliarden Euro weniger Wirtschaftsleistung

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war 2020 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um fünf Prozent niedriger als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist somit nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im Corona-Krisenjahr 2020 in eine tiefe Rezession geraten, ähnlich wie zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Der konjunkturelle Einbruch fiel aber 2020 insgesamt weniger stark aus als 2009 mit minus 5,7 Prozent. Das teilte Destatis am 14. Januar 2021 mit. Am gleichen Tag veröffentlichte das ifo Institut Berechnungen, wonach der Rückgang des BIP um fünf Prozent einen Ausfall von rund 200 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung bedeutet im Vergleich zu einer Prognose ohne Corona-Krise von plus einem Prozent.

Steuerberater als Berufszweig von besonderem öffentlichen Interesse anerkannt

Steuerberater als Berufszweig von besonderem öffentlichen Interesse anerkannt

Am 8. Januar führte Fritz Güntzler, Präsident der Steuerberaterkammer Niedersachsen morgens noch die letzten Telefonate mit Finanzminister Hilbers und Wirtschaftsminister Dr. Althusmann, um vor dem 11.01.2021 eine Notbetreuung für die Kinder der Kolleginnen und Kollegen und deren Mitarbeiter/-innen in Niedersachsen zu ermöglichen. Parallel führte die Steuerberaterkammer Niedersachsen von Seiten der Geschäftsstelle Gespräche mit dem Kultus- und Innenministerium, um die Eilbedürftigkeit und die dringende Notwendigkeit zu erörtern.

Letztlich waren die Gesprächspartner von den geschilderten Fakten und der Notwendigkeit überzeugt, schließlich leistet der Berufsstand in Niedersachsen seit Beginn der Krise Außergewöhnliches. Es ging nicht darum, einen einzelnen Berufsstand zu unterstützten, sondern die gesamte niedersächsische Wirtschaft.

Somit waren die zahlreichen Telefonate, Schreiben und Gespräche mit dem Finanz-, Kultus-, Wirtschafts- und Innenministerium am Ende von Erfolg gekrönt. Seit dem 08. Januar ist die Steuerberatung als Berufszweig von allgemeinem öffentlichen Interesse anerkannt.

Notbetreuung – Berufszweig von besonderem öffentlichen Interesse

 

Zahl der Erwerbstätigen 2020 zurückgegangen

Zahl der Erwerbstätigen 2020 zurückgegangen

Wie das Statistische Bundesamt am 4. Januar 2021 mitteilte, betrug die Zahl der Erwerbstätigen 2020 44,8 Millionen Personen, ein Minus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Somit endete im letzten Jahr der Trend der steigenden Erwerbstätigkeit, der seit 14 Jahren anhielt. Der lang anhaltende Beschäftigungszuwachs wäre auch ohne die Corona-Krise zum Ende gekommen, vor allem bedingt durch den demografischen Wandel. Letzterer wird immer schwächer durch eine höhere Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung sowie Zuwanderung von ausländischen Arbeitskräften kompensiert. Den stärksten Rückgang der Erwerbstätigenzahl 2020 gab es in den Dienstleistungsbereichen mit 281.000 Personen oder minus 0,8 Prozent gegenüber 2019. Dabei erlitten die größten Beschäftigungsverluste der Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe mit einem Rückgang von 207.000 Beschäftigten (minus zwei Prozent) und die Unternehmensdienstleister mit einem Minus von 156.000 Beschäftigten (minus 2,5 Prozent). Beschäftigungsgewinne gab es hingegen im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit einem Plus von 153.000 Erwerbstätigen (plus 1,4 Prozent). Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten konnte durch den Einsatz von Kurzarbeit die Beschäftigung stabil gehalten werden. Bei den Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger setzte sich der seit neun Jahren andauernde Rückwärtstrend im Corona-Krisenjahr 2020 weiter fort: Ihre Zahl sank gegenüber 2019 um 153.000 auf vier Millionen, ein Minus von 3,7 Prozent. Die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland stieg nach vorläufigen Schätzungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung im Jahresdurchschnitt 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 474.000 Personen (ein Plus von 34,5 Prozent) auf 1,85 Millionen.