Finanzierungsklima gegenüber Vorjahr leicht verbessert

Finanzierungsklima gegenüber Vorjahr leicht verbessert

Der Zugang zu Krediten verbesserte sich im Frühjahr gegenüber dem vergangenen „Lockdown-Jahr“ etwas. 41 Prozent der befragten Firmen beurteilten den Zugang zu Krediten als leicht (Vorjahr: 35 Prozent); während rund 24 Prozent die Aufnahme eines Kredits als schwierig einschätzten, rund zwei Prozent weniger als im Jahr zuvor. Trotz dieser leichten Aufhellung bleibt das Finanzierungsklima unter dem Niveau der Vorkrisenjahre. Zugleich ist die Kreditnachfrage zurückgegangen, nachdem sie zu Beginn der Pandemie aufgrund des erhöhten Liquiditätsbedarfs der Unternehmen und Betriebe deutlich zugenommen hatte. Nur noch rund 44 Prozent führten 2021 Kreditverhandlungen – fast ein Drittel weniger als im ersten Corona-Jahr 2020. Der Ukrainekrieg und die Energiekrise stellen die Unternehmen jedoch vor neue Herausforderungen, so die KfW zu den Ende vergangener Woche veröffentlichten Ergebnissen ihrer Unternehmensbefragung. Die schlechteren Konjunkturaussichten und die steigenden Zinsen zur Eindämmung der Inflation dürften sich perspektivisch negativ auf das Finanzierungsumfeld und den Kreditzugang der Unternehmen auswirken.

Neun von zehn Unternehmen werden Opfer von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage

Neun von zehn Unternehmen werden Opfer von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage

Der deutschen Wirtschaft entsteht ein jährlicher Schaden von rund 203 Milliarden Euro durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten, Spionage und Sabotage. Damit liegt der Schaden etwas niedriger als im Rekordjahr 2021 mit 223 Milliarden Euro. In den Jahren 2018/2019 waren es erst 103 Milliarden Euro. Das sind Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 1.000 Unternehmen quer durch alle Branchen befragt und deren Ergebnisse Ende vergangener Woche veröffentlicht wurden. Praktisch jedes Unternehmen in Deutschland wird Opfer: 84 Prozent der Unternehmen waren im vergangenen Jahr betroffen, weitere neun Prozent gehen davon aus. Dabei sind die Angriffe aus Russland und China zuletzt sprunghaft angestiegen. 43 Prozent der betroffenen Unternehmen haben mindestens eine Attacke aus China identifiziert (2021: 30 Prozent). 36 Prozent haben Urheber in Russland ausgemacht (2021: 23 Prozent). Beim Diebstahl digitaler Daten haben es die Angreifer verstärkt auf Daten Dritter abgesehen. So geben 68 Prozent der von diesem Delikt betroffenen Unternehmen an, dass Kommunikationsdaten wie E-Mails entwendet wurden (2021: 63 Prozent). Bei fast jedem Zweiten (45 Prozent) waren Kundendaten im Visier – nach nur 31 Prozent vor einem Jahr.

Arbeitsmarkt bleibt robust

Arbeitsmarkt bleibt robust

Der Arbeitsmarkt bleibt trotz aller Belastungen und Unsicherheiten weiter stabil. Die Arbeitslosenquote lag im August bei 5,6 Prozent. Erwerbstätigkeit und Beschäftigung bewegen sich weiter aufwärts. Die Arbeitskräftenachfrage bleibt hoch. Im Zuge der Sommerpause und durch die noch andauernde Erfassung ukrainischer Geflüchteter ist die Zahl der Arbeitslosen im August gegenüber dem Vormonat um 77.000 auf 2,547 Millionen gestiegen. Saisonbereinigt nahm sie um 28.000 zu. Verglichen mit dem August des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 31.000 geringer. Die Nachfrage nach neuem Personal bewegt sich im August weiter auf sehr hohem Niveau. So waren 887.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 108.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen gegenüber dem Vormonat um 1.000 verringert. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit Ende vergangener Woche mit.