Ende letzter Woche wurden die Ergebnisse des MINT-Frühjahrsreports 2023 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlicht. Demnach gab es im April 2023 496.500 zu besetzende Stellen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Überdies bildeten mit 141.300 Personen die MINT-Expertenberufe die größte Engpassgruppe, gefolgt von 134.100 Personen im Segment der MINT-Facharbeiterberufe sowie 33.000 im Segment der Spezialisten- beziehungsweise Meister- und Technikerberufe. Im Vergleich zum Rekordwert im April 2022 sank die MINT-Lücke leicht um 3,8 Prozent. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IW empfehlen einige Maßnahmen, um die strukturellen Herausforderungen im MINT-Bereich zu meistern. So sollten die Chancen im Bildungssystem verbessert werden durch Ausbau der Ganztagsinfrastruktur an Kitas und Schulen und ein größeres Sprachförderprogrammangebot. Überdies sollten die Digitalisierung der Bildungseinrichtungen vorangebracht und die MINT-Bildung gestärkt werden. Dafür hilfreich wären die Einführung der digitalen Medienbildung bereits in der Vorschule und des Fachs Informatik ab der Primarstufe. Zudem sollen die Potenziale der Frauen gehoben werden. Dies kann durch eine klischeefreie Berufs- und Studienorientierung erreicht werden, dabei sollte die Bedeutung der MINT-Berufe als Klimaschutz-Berufe deutlicher kommuniziert werden. Auch die Potenziale der Älteren sollten noch stärker gehoben werden – durch Adressieren der Weiterbildungsbedarfe für erwerbstätige MINT-Kräfte. Des Weiteren sollten auch die Potenziale der Zuwanderung erschlossen werden durch Verbesserung der bürokratischen Prozesse und gezielte Werbung um Zuwanderung im Ausland.