Kreditbeschaffung für Unternehmen wird schwieriger

Kreditbeschaffung für Unternehmen wird schwieriger

Aktuell berichten 24,3 Prozent jener Unternehmen, die gegenwärtig Verhandlungen führen, von Zurückhaltung bei den Banken. Dies ist der höchste Wert seit 2017. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts hervor, die am 24. Oktober 2022 veröffentlicht wurden. Am stärksten betroffen sind die Kleinstunternehmen und Solo-Selbstständigen. Hier berichtete rund jede zweite kreditsuchende Firma, dass es schwierig ist, an Kredite zu kommen.

KfW-Mittelstandspanel 2022: Kaum Zeit zum Luftholen

KfW-Mittelstandspanel 2022: Kaum Zeit zum Luftholen

Aus dem Ende vergangener Woche veröffentlichten KfW-Mittelstandspanel 2022 geht hervor, dass der Mittelstand die wirtschaftlichen Einschnitte des Coronajahres 2021 zwar weitgehend kompensiert hat, nun aber aufgrund des Fortgangs und der Begleiterscheinungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wieder großen Herausforderungen gegenübersteht. Eine allgemein gedämpfte Wachstumsperspektive, eine anhaltend hohe Inflation, steigende Zinsen, Lieferengpässe und ein drohender Pandemieherbst fordern den Mittelstand erneut. Nur eine knappe Mehrheit der mittelständischen Unternehmen kann die hohen Energiekosten langfristig tragen. „Doch die vollen Preiseffekte werden erst noch durchschlagen und schon jetzt ist ein Teil der Unternehmen finanziell überfordert“, warnt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chef-Volkswirtin der KfW. Nur noch knapp die Hälfte der Mittelständler gab Anfang September 2022 an, dieses Jahr alle Vorhaben wie geplant umzusetzen, und 18 Prozent der Firmen wollen sogar alle Vorhaben aufgeben – beides Rekordwerte. Für das Gesamtjahr 2022 ist davon auszugehen, dass 59 Milliarden Euro an Investitionen, die ursprünglich geplant waren, nicht mehr umgesetzt werden.

Spendenaufruf Ukraine

Spendenaufruf Ukraine

Die Bundesarchitektenkammer bittet um Unterstützung des Projekts „REBUILD UKRAINE; Moshchun“. Sie steht in engem Austausch mit dem Nationalen Architektenverband der Ukraine. Sieben Kilometer nordwestlich von Kiew liegt das Dorf Moshchun. Während der Kriegshandlungen wurden über 2.000 Gebäude, vor allem Wohnhäuser zerstört. Moshchun ist die am meisten getroffene Ortschaft in der Region um Kiew. Die Wiederaufbaukosten belaufen sich auf über 30 Millionen US-Dollar. Nun sollen, in Kooperation mit freiwilligen Helfern der Organisation SAVE Ukraine, ökologische Energiesparhäuser errichtet werden. Ein vollständiges Objekt kostet etwa 50.000 Euro. Olena Oliynyk, Vizepräsidenten des Nationalen Architektenverbands der Ukraine, kontrolliert und bürgt für das Projekt. Weitere Informationen finden sich auf der SAVE Ukraine Team Website. Als Zahlungszweck soll angegeben werden: Moshchun village. Jede Hilfe zählt!

Berufsspezifische Lebensentgelte

Berufsspezifische Lebensentgelte

Untersuchungsergebnisse des IAB-Kurzberichts ergaben, dass im Durchschnitt mit einem Studium ein höheres Brutto-Lebensentgelt erreicht wird. Sobald jedoch das berufliche Anforderungsniveau betrachtet wird, steht der Ausbildungsweg in wenig nach. Berechnet man ein mittleres Brutto-Lebensentgelt für Vollzeitbeschäftigte mit abgeschlossener Berufsausbildung und einer andauernden Anstellung vom 18. bis zum 66. Lebensjahr, ergeben sich zwischen 1,03 bis 2,64 Millionen Euro. Sofern die Beschäftigten einen Fortbildungsabschluss besitzen, steigt das Brutto-Lebensentgelt auf zwischen 1,39 und 2,68 Millionen Euro. Bei Vollzeitbeschäftigten mit einem Hochschulabschluss in einer durchgehenden Beschäftigung vom 25. bis zum 66. Lebensjahr liegt das durchschnittliche Brutto-Lebensentgelt zwischen 1,03 und 2,98 Millionen Euro. So lässt sich erkennen, dass einerseits die formale Qualifikation und eine adäquate Beschäftigung sehr relevant sind. Grundsätzlich gilt: Je höher das Anforderungsniveau des Berufs, desto höher ist das Brutto-Lebensentgelt.

Bundesregierung legt Herbstprojektion vor

Bundesregierung legt Herbstprojektion vor

Diese stellte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz am 12. Oktober 2022 vor. In Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wächst die deutsche Volkswirtschaft im laufenden Jahr demnach nur noch um 1,4 Prozent und schrumpft im nächsten Jahr sogar um 0,4 Prozent. Zentraler Grund für die Abwärtskorrektur gegenüber der Frühjahrsprojektion ist der Stopp russischer Gaslieferungen. Dadurch befinden sich die Energiepreise weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Die hohen Preise bremsen die Industrieproduktion – vor allem in energieintensiven Bereichen. Der Kaufkraftverlust hinterlässt auch Spuren im preisbereinigten privaten Konsum, der im nächsten Jahr rückläufig sein dürfte. Die Verbraucherpreise bleiben dementsprechend auf einem hohen Niveau. Allerdings dürfte die geplante Gaspreisbremse den Preisanstieg dämpfen. Die Bundesregierung prognostiziert eine Inflationsrate von acht Prozent in 2022 und sieben Prozent in 2023.

Prognose: Arbeitsmarkt in annähernd allen Regionen von Folgen geopolitischer Krisen betroffen

Prognose: Arbeitsmarkt in annähernd allen Regionen von Folgen geopolitischer Krisen betroffen

Ende vergangener Woche veröffentlichte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung eine Studie zur Entwicklung der regionalen Arbeitsmärkte. Aus dieser geht hervor, dass geopolitische Krisen, wie zum Beispiel der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, negative Auswirkungen in nahezu allen Regionen hervorrufen. Zwar bleibt der deutsche Arbeitsmarkt stabil, die zuletzt positive Entwicklung wird aber gedämpft. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt in allen Bundesländern leicht an (Durchschnitt: 0,9 Prozent), in Berlin mit 1,7 Prozent bundesweit am stärksten. Unterdessen wird erwartet, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland ansteigt (Ostdeutschland plus 3,0 Prozent, Westdeutschland plus 2,3 Prozent), sodass 2023 rund 2,47 Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos sein werden. Prognostiziert ist im Osten eine Arbeitslosenquote von 6,8 Prozent, während die Zahl im Westen bei 5,1 Prozent liegt. Insgesamt hängen die Dynamiken und Entwicklungen der regionalen Arbeitsmärkte 2023 entscheidend von der weiteren geopolitischen Entwicklung ab. Laut der Autorinnen und Autoren gehen hohe Risiken von noch weiter steigenden Energie- und Rohstoffpreisen aus. Chancen könnten sich dagegen ergeben, wenn sich die Energieversorgung stabilisiert und Materialengpässe schneller abgebaut werden können. Der Fortgang der Covid-19-Pandemie bleibt zudem als Unsicherheitsfaktor bestehen.