Aktualisierte Infografik des BMWi zu Corona-Hilfen

Aktualisierte Infografik des BMWi zu Corona-Hilfen

Auf seiner Website veröffentlichte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) am 26. August 2020 einen aktualisierten illustrierten Überblick zu den bewilligten Finanzierungsvolumen. Insgesamt wurden zum Stichtag 25. August 2020 Corona-Hilfen im Volumen von 69,3 Milliarden Euro genehmigt. Diese setzen sich zusammen aus dem KfW-Sonderprogramm (45 Milliarden Euro), den Soforthilfen für kleine Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler (mindestens 14,3 Milliarden Euro), dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (6,2 Milliarden Euro) sowie den Bürgschaften der Bürgschaftsbanken (856 Millionen Euro) und Großbürgschaften (2,7 Milliarden Euro). Im Rahmen des Überbrückungshilfeprogramms für kleine und mittelständische Unternehmen wurden circa 42.700 Anträge im Volumen von rund 759 Millionen Euro gestellt und davon rund 316 Millionen Euro bewilligt.

Überbrückungshilfe nachbessern

Überbrückungshilfe nachbessern

Im Vorfeld der Sitzung des Koalitionsausschusses am 25. August 2020 platzierte der BFB ein Statement bei der Deutschen Presse-Agentur. Darin forderte BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki mit Blick auf die Überbrückungshilfe zum einen, einen Unternehmerlohn einzusteuern und zum anderen, deren Laufzeit zu verlängern, da gerade auch die in den Freien Berufen typische nachlaufende Rechnungslegung den Effekt haben kann, dass freiberufliche Unternehmen später in Not geraten. Die Meldung fand medial großes Echo.

Brandbrief des BVMW an die Politik: Kein zweiter Lockdown!

Brandbrief des BVMW an die Politik: Kein zweiter Lockdown!

In einem Brandbrief vom 21.08.2020 an die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer warnt der Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschlands e.V. (BVMW) vor einem zweiten Lockdown.
Der Umsatz der gewerblichen Wirtschaft habe im Juni 2020 9,6 Prozent unter dem Vor-Corona-Wert gelegen und die Industrieproduktion sei im Mai 22,5 Prozent niedriger. Da auch die Schlüsselbranche Autoindustrie ein Produktionsminus von circa 50 Prozent verzeichne, der Export um 27 Prozent eingebrochen sei, und die Auftragseingänge in der Industrie um fast 31 Prozent rückläufig waren, könne ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 10,1 Prozent im zweiten Quartal nicht überraschen.

Ein zweiter Lockdown mit dem damit verbundenen Anstieg der Arbeitslosigkeit würde die Sozialkassen sprengen und vor allem Klein- und Mittelbetriebe gefährden, die über 70 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigen und acht von zehn Azubis ausbilden. Kein noch so großes Rettungspaket könne diesen Unternehmen den drohenden Umsatzausfall ersetzen.

Da viele Unternehmen ihre finanziellen Reserven aufgebraucht hätten, seien bereits jetzt ein Fünftel aller deutschen Unternehmen durch die Corona-Krise gefährdet. Deshalb müsse ein erneutes Aufflackern der Pandemie mit lokalen und regionalen Maßnahmen bekämpft werden.

Der BVMW vertritt nach eigenen Angaben 910.000 mittelständische Unternehmen.

IfM-Zukunftspanel: Größte Herausforderungen für mittelständische Unternehmen

IfM-Zukunftspanel: Größte Herausforderungen für mittelständische Unternehmen

Nachdem Anfang Juli 2020 erste Zwischenergebnisse veröffentlicht wurden, legte das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn zum dritten Mal nach 2014 und 2017 am 17. August 2020 die Ergebnisse des „Zukunftspanels Mittelstand“ vor. Hierfür wurden Vertreter aus Wirtschaftspolitik, Wissenschaft und Wirtschaft zu den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für die mittelständischen Unternehmen befragt, auch der BFB beteiligte sich. Die Sicherung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit bleibt weiterhin die größte Herausforderung. Auf den Plätzen zwei und drei stehen die Digitalisierung und die Fachkräftesicherung, erst dahinter folgt die Bewältigung der Corona-Krise. So hinterlässt die Corona-Pandemie zwar in fast allen Handlungsfeldern ihre Spuren, sofern nicht erneut die wirtschaftliche Situation beeinträchtigt wird, haben sich die meisten mittelständischen Unternehmen aus Sicht der befragten Experten jedoch auf die „Neue Normalität“ eingestellt. Allerdings erwarten die Befragten, dass auch nach der Corona-Pandemie die konsequente Implementierung von digitalen Technologien entscheidend für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sein wird. Entsprechend fordern sie die Politik auf, die digitale Infrastruktur auszubauen und die IT-Sicherheit zu erhöhen. Zugleich müssten aber auch die mittelständischen Unternehmen die Entwicklung und den Erwerb digitaler Kompetenzen bei ihren eigenen Mitarbeitern stetig fördern. Einig sind sich die Experten zudem darin, dass sich die mittelständischen Unternehmen zukünftig noch stärker mit den Themen „Nachhaltigkeit“ und „Klimaschutz“ beschäftigen müssen. Eingaben des BFB werden in der Veröffentlichung zitiert: Zum einen mit Blick auf Chancen sowie Risiken von Künstlicher Intelligenz, wobei auszuloten ist, wo Vorteile entstehen und wo Verdrängung stattfindet, etwa von freiberuflichen Dienstleistungen (Seite zwölf). Zum anderen im Kontext der Digitalisierung. So wird auf Seite 15 wiedergeben: „Datenschutz als Schlüsselfaktor: Nur wenn Vertrauen in die Sicherheit gerade persönlicher Daten besteht, kann die Digitalisierung Akzeptanz erfahren. Es muss gelten, Datenschutz vor Datennutz.“

Größter Rückgang der Erwerbstätigkeit seit der deutschen Vereinigung

Größter Rückgang der Erwerbstätigkeit seit der deutschen Vereinigung

Im zweiten Quartal 2020 waren rund 44,7 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, die am 18. August 2020 präsentiert wurden, ging die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum ersten Quartal 2020 saisonbereinigt um 618.000 Personen oder 1,4 Prozent zurück und damit so stark wie noch nie seit der deutschen Vereinigung. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019, dem Quartal vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, sank die Zahl der Erwerbstätigen im zweiten Quartal 2020 saisonbereinigt ebenfalls um 1,4 Prozent oder 634.000 Personen. Das Minus der Erwerbstätigkeit geht zu gut drei Vierteln auf den Verlust der Zahl der Arbeitnehmer zurück, die sich im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 um 434.000 oder minus 1,1 Prozent auf 40,64 Millionen Personen verringerte. Diese Entwicklung basierte sowohl auf Rückgängen bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten als auch bei der Zahl der Beschäftigten mit ausschließlich marginalen Tätigkeiten. Die Abnahme von selbstständiger Tätigkeit setzte sich im zweiten Quartal 2020 verstärkt fort: Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 140.000 Personen oder minus 3,4 Prozent auf 4,02 Millionen. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – also das Produkt aus Erwerbstätigenzahl und geleisteten Stunden je erwerbstätige Person – sank im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal um zehn Prozent auf 13,3 Milliarden Stunden.

Erhöhte Kreditnachfrage

Erhöhte Kreditnachfrage

Die Unternehmen in Deutschland fragen in der Corona-Krise mehr Kredite nach, berichten aber von größerer Zurückhaltung bei den Banken. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts für das zweite Vierteljahr hervor, die am 17. August 2020 veröffentlicht wurde. 34,4 Prozent der Firmen gaben an, Kreditverhandlungen mit Banken geführt zu haben, was nur knapp unter dem bisherigen Höchstwert vom ersten Quartal 2017 liegt. Im ersten Quartal 2020 lag der Wert erst bei 29,3 Prozent. Von denen, die verhandelten, berichteten 19,4 Prozent von einem eher zurückhaltenden Verhalten der Banken. Dies ist der Höchststand seit 2017.