Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichte am 8. September 2020 ihren jährlichen Bericht „Bildung auf einen Blick – OECD-Indikatoren 2020“. Ein besonderer Schwerpunkt des diesjährigen Berichts liegt dabei auf der beruflichen Bildung. Der OECD-Bericht bescheinigt, dass die berufliche Bildung die große Stärke Deutschlands bleibt. In den meisten OECD-Ländern entscheiden sich junge Menschen seltener für eine Berufsausbildung und dafür häufiger für ein akademisches Studium. Dieser Trend lässt sich auch in Deutschland beobachten, jedoch entscheiden sich hierzulande 46 Prozent aller Schüler des Sekundarbereichs II für einen berufsbildenden Weg – vier Prozent mehr als im OECD-Durchschnitt. Zudem nahm die Tertiärbildung in den letzten Jahren zu, 2019 erwarben 33 Prozent der jungen Erwachsenen in Deutschland einen tertiären Abschluss, ein Plus von sieben Prozent zu 2009. Die Beschäftigungsquote der Menschen mit mittlerer Qualifikation im Alter zwischen 25 und 34 Jahren lag 2019 bei 88 Prozent und somit über dem OECD-Durchschnitt (82 Prozent). Im Vergleich zu anderen OECD-Ländern besitzt in Deutschland ein größerer Teil der Bevölkerung einen Abschluss des Sekundarbereichs II oder des postsekundären nichttertiären Bereichs als höchsten Bildungsabschluss: 54 Prozent der Erwachsenen in Deutschland im Vergleich zu 40 Prozent im OECD-Durchschnitt. Dieser Anteil sank unter jungen Erwachsenen in den vergangenen zehn Jahren jedoch: 2019 erwarben 54 Prozent der 25- bis 34-Jährigen einen Abschluss im Sekundarbereich II oder im postsekundären nichttertiären Bereich, 2009 waren es 60 Prozent. Erfreulich ist, dass mehr als ein Drittel aller Absolventen, 35 Prozent, 2019 einen tertiären Abschluss, das heißt einen Hochschulabschluss oder einen berufsorientierten tertiären Bildungsabschluss in einem MINT-Fach erwarben. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 23 Prozent.