Eine neue Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), basierend auf PISA-Daten, zeigt, dass sich die weitreichenden Veränderungen der Arbeitswelt bislang noch nicht in den Berufsvorstellungen vieler Jugendlicher widerspiegeln. Auf die Frage, welchen Beruf sie mit 30 Jahren auszuüben erwarten, nennen 15-Jährige in OECD-Ländern überwiegend traditionelle Berufsbilder. Auch beeinflusst die soziale Herkunft der Schüler ihre beruflichen Erwartungen und Ambitionen stark. Leistungsstarke Schüler aus privilegierten Verhältnissen nannten im Schnitt viermal häufiger ambitionierte und mit höherer Bildung verbundene Berufsziele als Schüler mit vergleichbaren Leistungen aus benachteiligten Verhältnissen. Zudem streben in Deutschland und Österreich besonders viele leistungsstarke Schüler trotz ihrer schulischen Erfolge keine tertiäre Ausbildung an. Hier könnte von Bedeutung sein, dass auch die duale Ausbildung als gute Karriereperspektive wahrgenommen wird. Auch fällt auf, dass sich die Berufsvorstellungen zwischen den Geschlechtern weiterhin deutlich unterscheiden. Jungen, die bei PISA in Mathematik und Naturwissenschaften gut abschnitten, interessierten sich weit häufiger für einen Beruf im Bereich Naturwissenschaften oder Ingenieurwesen als Mädchen. Mädchen, die hier gute Ergebnisse vorwiesen, streben häufiger eine berufliche Zukunft im Gesundheitswesen an.