Nach der am 27. November 2019 veröffentlichten Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Renten auf einen Blick ist die Alterssicherung für Selbstständige in Deutschland lückenhaft. Die Studie vergleicht auf Basis standardisierter Indikatoren die Rentensysteme der OECD-Länder und untersucht, wie Regierungen eine adäquate Absicherung aller Bevölkerungsteile erzielen können. Deutschland ist laut OECD eines der wenigen OECD-Länder, das keine obligatorische Rentenversicherung für alle Selbstständigen hat. Die schnelle Bevölkerungsalterung könnte die finanzielle Tragfähigkeit des öffentlichen Rentensystems gefährden, so die Studie. Nach derzeitiger Gesetzeslage würden die öffentlichen Rentenausgaben gemäß Prognosen der Europäischen Union von heute etwa zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 12,5 Prozent 2060 steigen, obwohl das Rentenniveau aufgrund des
Nachhaltigkeitsfaktors um zehn Prozent sinkt. Eine weitgehend einheitliche Rentenabsicherung für Arbeitnehmer, Beamte und Selbstständige würde dazu beitragen, die Rentenabsicherung für gefährdete Gruppen zu erhöhen und Ungleichheiten in der sozialen Sicherung zu beseitigen, prognostiziert die OECD.