Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland wird aufgrund der demografischen Entwicklung zwischen 2020 und 2040 um etwa 1,8 Millionen Personen zurückgehen. Das zeigen die Basisprojektionen des Bundesinstituts für Berufsbildung und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, die am 28. Juli 2021 veröffentlicht wurden. Sie gehen von einem jährlichen Wanderungsgewinn von etwa 240.000 Personen aus. Schon eine geringfügige Erhöhung der Zuwanderung nach Deutschland („Pull-Szenario“) beziehungsweise eine Verringerung der Abwanderung ausländischer Fachkräfte aus Deutschland („Bleibe-Szenario“) um rund 50.000 Personen pro Jahr würde deutlich positive Auswirkungen auf die Entwicklung des Fachkräfteangebots und die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland haben. Um langfristig von Zuwanderung zu profitieren, sollte daher nach Auffassung der Autoren insbesondere die Bleibewahrscheinlichkeit der Zugewanderten erhöht werden – vor allem von Personen mit einer gefragten beruflichen oder akademischen Qualifikation. Nach den Erkenntnissen der Studie gelingt dies zum Beispiel durch die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen, da diese einen unmittelbareren und stärkeren positiven Effekt auf die wirtschaftliche Entwicklung und das Fachkräfteangebot hat.