Erhöhte Kreditnachfrage

Erhöhte Kreditnachfrage

Die Unternehmen in Deutschland fragen in der Corona-Krise mehr Kredite nach, berichten aber von größerer Zurückhaltung bei den Banken. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts für das zweite Vierteljahr hervor, die am 17. August 2020 veröffentlicht wurde. 34,4 Prozent der Firmen gaben an, Kreditverhandlungen mit Banken geführt zu haben, was nur knapp unter dem bisherigen Höchstwert vom ersten Quartal 2017 liegt. Im ersten Quartal 2020 lag der Wert erst bei 29,3 Prozent. Von denen, die verhandelten, berichteten 19,4 Prozent von einem eher zurückhaltenden Verhalten der Banken. Dies ist der Höchststand seit 2017.

Firmen rechnen mit Einschränkungen für weitere 8,5 Monate

Firmen rechnen mit Einschränkungen für weitere 8,5 Monate

Die deutsche Wirtschaft rechnet wegen Corona mit einer Einschränkung des öffentlichen Lebens für weitere achteinhalb Monate. Das teilte das ifo Institut am 10. August 2020 mit. Dienstleister rechnen mit 8,9 Monaten, der Handel mit 8,6 Monaten, der Bau mit 8,2 Monaten und die Industrie mit 7,8 Monaten. Unter den Dienstleistern führt das Institut auch einzelne Freiberufler auf. So rechnen beispielsweise Architekten und Ingenieure mit neun Monaten und Steuerberater, Rechtsanwälte sowie Wirtschaftsprüfer mit 8,7 Monaten.

KfW-Fördervolumen auf Rekordhöhe

KfW-Fördervolumen auf Rekordhöhe

Die KfW Bankengruppe erreichte im ersten Halbjahr 2020 ein Zusagevolumen von 76,2 Milliarden Euro und verdoppelte damit den Vorjahreswert von 33,6 Milliarden Euro. Die inländische Förderung erfuhr aufgrund der Corona-Hilfsprogramme sogar eine Verdreifachung ihres Volumens auf 63 Milliarden Euro nach zuvor 20,8 Milliarden Euro. Das Geschäftsjahr 2020 der KfW wird maßgeblich von dem KfW-Sonderprogramm „Corona-Hilfe“ geprägt. Bis zum 30. Juni 2020 wurden etwa 70.000 Kreditanträge entgegengenommen und 33,6 Milliarden Euro an Zusagen herausgelegt. Rund 97 Prozent der Anträge kamen von kleinen und mittleren Unternehmen, von denen 99,8 Prozent der Kredite ein Volumen bis drei Millionen Euro erreichen. Bis zum 11. August 2020 wurden für die KfW-Corona-Hilfe 81.359 Anträge gestellt, von denen 99,7 Prozent bereits abschließend bearbeitet worden sind. Das Zusagevolumen liegt bei 42,5 Milliarden Euro. Das teilte die KfW am 12. August 2020 mit.

Neue Ausbildungsverträge in am stärksten besetzten Ausbildungsberufen

Neue Ausbildungsverträge in am stärksten besetzten Ausbildungsberufen

2019 schlossen insgesamt 513.300 Jugendliche einen Ausbildungsvertrag ab, das sind 8.600 Verträge oder 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Das teilte das Statistische Bundesamt am 12. August 2020 mit. Dieser Rückgang lässt sich auf neu abgeschlossene Ausbildungsverträge mit sowohl Männern als auch Frauen zurückführen. Die Neuabschlüsse mit Männern gingen um 1,1 Prozent zurück, während die Neuabschlüsse von Frauen sogar um 2,5 Prozent sanken. Bei den Freien Berufen wurden 2019 43.749 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, ein Minus von 0,65 Prozentpunkten. Bei allen Neuabschlüssen belegte der Beruf Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel den Spitzenplatz, gefolgt von den Berufen Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement, Kraftfahrzeugmechatroniker/in, Verkäufer/in sowie Industriekaufmann/Kauffrau. Der/die Medizinische Fachangestellte folgt auf Rang sieben, der/die Zahnmedizinische Fachangestellte auf Rang zwölf. Es zeigen sich geschlechterspezifische Unterschiede: Bei den Jungen kommt kein Ausbildungsgang der Freien Berufe in die Top 20. Anders bei den Mädchen: Die Medizinische Fachangestellte nimmt Platz zwei ein, die Zahnmedizinische Fachangestellte Platz vier, die Steuerfachangestellte Platz zwölf, die Rechtsanwaltsfachangestellte Platz 14 und die Tiermedizinische Fachangestellte Platz 15. Bei Auszubildenden mit ausländischen Wurzeln sind Freiberufler beliebt: Hier belegt der/die Zahnmedizinische Fachangestellte Rang eins und der/die Medizinische Fachangestellte Rang neun. Zwar nicht bei den ausländischen Jungen, aber bei den ausländischen Mädchen kommen gleich fünf Ausbildungsgänge der Freien Berufe in die Top 20: Die Zahnmedizinische Fachangestellte ist Nummer eins, die Medizinische Fachangestellte kommt auf Platz zwei, die Steuerfachangestellte auf Platz neun, die Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte auf Platz zwölf und die Rechtsanwaltsfachangestellte auf Platz 16.

Krisenmonitor zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung des Statistischen Bundesamtes

Krisenmonitor zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung des Statistischen Bundesamtes

Die Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft abrupt gebremst und sich mittlerweile auch deutlich auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt, so der Krisenmonitor des Statistischen Bundesamtes, über den das Bundesamt mit Pressemeldung vom 5. August 2020 berichtete. Der Bericht stellt neben anderen Konjunkturindikatoren das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und die Erwerbstätigen im Krisenvergleich dar. Das BIP fiel im zweiten Quartal 2020 preis-, saison- und kalenderbereinigt um 10,1 Prozent zweistellig gegenüber dem Vorquartal (nach minus 2,0 Prozent im ersten Quartal 2020). Auch die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ging saisonbereinigt ungewöhnlich stark um 1,4 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2020 zurück (nach 0,0 Prozent im ersten Quartal 2020). Mit diesem abrupten und steilen Absturz der wirtschaftlichen Leistung und der Zahl der Erwerbstätigen unterscheidet sich die aktuelle deutlich von der letzten weltweiten wirtschaftlichen Krise. Die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/2009 setzte eher schleichend ein und wirkte sich zunächst nicht erkennbar auf den Arbeitsmarkt aus.

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